Eine Querschnittstudie aus Grossbritannien stellt fest: Eine höhere Arztdichte ist mit einer verminderten vorzeitigen Sterblichkeit verbunden.
Ein zusätzlicher Allgemeinarzt
(General Practitioner) auf 1’000 Patienten verhindert laut dem Gesundheitsforscher Richard Baker
von der Universität Leicester jedes Jahr über 6’700 vorzeitige Todesfälle.
Von einem vorzeitigen Todesfall spricht Baker, wenn der Tod vor dem 75. Lebensjahr eintritt.
Bluthochdruck: Über 1'200 Tote weniger
Der Gesundheitsforscher nennt in seiner Analyse die Gründe für den günstigen Einfluss der Arztdichte. Grundsätzlich ausschlaggebend sei – wenig überraschend – «die bessere medizinische Versorgung»; aber: Den mit Abstand grössten Einfluss hatte die frühzeitige Diagnose einer arteriellen Hypertonie.
Ein Anstieg der Diagnose um ein Prozent in der Bevölkerung könnte laut der Studie jedes Jahr 1’202 vorzeitige Todesfälle mit einer Behandlung verhindern.
«Besser wäre eine Langzeitbeobachtung»
Positive Effekte erkannte Baker zudem bei Koronarpatienten und Typ-2-Diabetes.
Das deutsche «Ärzteblatt» schreibt zur Studie, dass die Beweiskraft einer Querschnittstudie nicht sehr gross sei – besser wäre eine prospektive Langzeitbeobachtung und im Idealfall eine randomisierte Studie.
Dass eine gute primärärztliche Versorgung einen messbaren Einfluss auf die Lebenserwartung der Bevölkerung hat, lässt sich in mehreren Studien nachweisen: