IBM: Neuer Kanal für die Arzt-Patienten-Kommunikation

Das IT-Unternehmen IBM lanciert eine neue Plattform für den Kontakt zwischen Arzt und Patient – gemeinsam mit dem Schweizer Start-up Docdok-Health.

, 16. Oktober 2017 um 08:26
image
Der IT-Riese IBM und das Start-up Docdok-Health wollen mit einer neuen Plattform bestehende Lücken zwischen den Arztsprechstunden überbrücken. Das Herzstück der neuen Software ist die Bündelung der Arzt-Patienten-Kommunikation.
Das Ganze funktioniert so: Ärzte und Akteure im Gesundheitswesen nutzen Doc-Dok-Health direkt aus ihrer Spital- oder Praxissoftware heraus. Patienten laden sich die App auf ihr Smartphone herunter. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt dann jeder Kontakt über Docdok-Health. 

«No Shows» verhindern

Wearables und Smartphones überwachen den Zustand des Patienten. Die Daten und Informationen werden via Cloud kontinuierlich an den Arzt weitergeleitet.
Sämtliche Kommunikationsströme werden so in der Krankengeschichte und in der Spital- oder Praxissoftware dokumentiert und integriert – inklusive Zeitabrechnung. Terminerinnerungen werden automatisch versendet und sollen «No Shows» verhindern. 

Chronische Krankheiten besser managen

Über ein Dashboard kann der Arzt den Krankheitsverlauf des Patienten überwachen. So lässt sich laut den Betreibern auch der administrative Aufwand reduzieren. Docdok-Health soll insbesondere das Management von chronischen Krankheiten erleichtern.
Der Arzt könne Veränderungen frühzeitig erkennen und wo nötig eingreifen, zitiert das Fachmagazin «Netzwoche» Thomas Brunschwiler. Der Arzt vom IBM-Forschungslabor präsentierte die Plattform vor kurzem am Pressetag des Labors in Rüschlikon. 

Forschungsprojekt am Unispital

Die Plattform soll den Arzt nicht ersetzen, sagte CEO Ulrich Muehlner am Pressetag. Ziel sei es, einen neuen Kanal zum Patienten zu eröffnen, Daten automatisch auszuwerten und eine bessere Grundlage für Entscheidungen zu schaffen.
Als Testfeld für Docdok-Health dient die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD. Im Rahmen des Forschungsprojekts «Cair» wird die Technik nun mit rund 100 Patienten am Universitätsspital Zürich (USZ) getestet (mehr dazu hier).

Über Doc-Dok-Health

Die Plattform wird vom Schweizer Start-Up Docdok-Health entwickelt und vermarktet. CEO ist Ulrich Muehlner, der früher für Novartis tätig gewesen war. Der Ursprung der Plattform liegt in einer Partnerschaft mit T-Systems und  E-Medicus. E-Medicus wurde 2007 von Schweizer Fachärzten und IT-Spezialisten gegründet. Das Unternehmen vertreibt cloud-basierte und digitale Gesundheitslösungen. E-Medicus unterhält Partnerschaftsverträge mit Swisscom und Novartis Pharma. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

CHUV schafft Spezialprogramm für Patienten mit Autismus

Mit einer spezifischen Betreuung und angepassten Wegen sollen beide Seiten entlastet werden – die Patienten wie das Personal.

image

Kantonsspital Aarau holt Chef Neuroradiologie aus St. Gallen

Pasquale Mordasini übernimmt die vakante Chefarzt-Position im November.

image
Gastbeitrag von Peter Baumgartner

Ambulante Psychiatrie: Ohne neue Berufsprofile und KI wird’s kaum gehen

Der Fachkräftemangel in der Psychiatrie verlangt einen massiven Umbau der Versorgung. Aber wie? Ein realistisches Zukunftsszenario.

image

Viktor 2023: «Ich freue mich auf die Bekanntgabe der Gewinner»

Hirslanden-CEO Daniel Liedtke ist in der Jury des Viktor Awards, zugleich unterstützt die Spitalgruppe die Aktion bereits zum zweiten Mal. Weshalb, sagt er im Interview.

image

Und wie schliessen wir dann das EPD an unser KIS an?

Fast 400 Millionen Franken nimmt der Bund in die Hand, um das Gesundheitswesen zu digitalisieren. Zugleich nimmt er die Software-Anbieter und Spitäler in die Pflicht.

image

Bern: 100 Millionen, um die Spitäler zu stützen

Die Kantonsregierung plant einen Finanzschirm, damit Listenspitäler im Notfall gerettet werden können.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.