FDA macht sich für Akupunktur stark

Erstmals empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde den Einsatz von Alternativ-Mitteln in der Schmerzbekämpfung. Dahinter steht ein gesellschaftliches Problem.

, 11. Mai 2017 um 08:47
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Die amerikanische Medizin-Aufsichtsbehörde FDA hat gestern neue Richtlinien zur Schmerzbehandlung zur Diskussion gestellt. Damit will das Amt grundsätzlich den Rahmen setzen, an den sich die Gesundheitsprofis im «Pain Management» bewegen sollen.
Das Fachportal «Statnews» sichtet nun eine spezielle Neuerung: Zum ersten Mal fordert die FDA die Ärzte und «Healthcare Providers» explizit dazu auf, die Möglichkeiten von Akupunktur und Chiropraktik einzusetzen.
Die kleine Änderung hat Gründe. Zum einen steht eine langjährige Lobbyarbeit insbesondere der Chiropraktiker dahinter. Vor allem aber wirkt sich hier aus, dass sich die USA in einer regelrechten Opioid-Krise empfinden: Die Abhängigkeit von Schmerzmitteln – und in der Folge auch von illegalen Drogen – hat mittlerweile grosse Bevölkerungsgruppen selbst in ländlichen Gebiete und Kleinstädten erfasst.
Damit steigt das Interesse gestrenger Aufsichtsbehörden für alternative Wege – und für Lösungen jenseits der Pharma-Angebote. 
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