FaGe-Lehre nach wie vor beliebt

Die Organisation der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit Bern verzeichnet heuer weniger FaGe-Absolventen als in den zwei Jahren zuvor. Das könnte sich aber schon bald ändern.

, 2. Juli 2021 um 10:00
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«Trotz Corona – das Berner Gesundheits- und Sozialwesen gewinnt 1233 neue Fachkräfte», schreibt die Organisation der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit Bern in ihrer Medienmitteilung. Unter den diesjährigen Lehrabgängern befinden sich 759 Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe) – das sind 17 weniger als im vergangenen Jahr. Im 2019 hatten sogar 818 Personen ihre Lehre als FaGe abgeschlossen.

Kehrtwende in Sicht? 

Die rückläufigen Zahlen würden mit der demografischen Entwicklung zusammenhängen, sagt André Pfanner, Geschäftsführer von der OdA Gesundheit Bern, auf Anfrage. «Die Zahlen sollten wieder besser werden, da die geburtenstärkeren Jahrgänge ins Erwerbsleben eintreten.» Pfanner schätzt denn auch, dass in diesem Jahr – das erste Lehrjahr beginnt zwar bereits am 16. August, Lehrverträge werden jedoch noch bis Anfang August vergeben – rund 870 Personen ihre FaGe-Ausbildung antreten werden. Im Jahr 2020 verzeichnete die OdA Gesundheit Bern 845 Lehrbeginner, ein Jahr zuvor waren es noch 30 mehr gewesen.

Auf dem Arbeitsmarkt gefragt

Die OdA Gesundheit Bern schreibt: «In Zukunft werden noch mehr Fachleute gebraucht.» Doch gemäss der Organisation sind Lehrstellen im Bereich Gesundheit trotz Covid-19-Pandemie nach wie vor sehr beliebt. Das hat verschiedene Gründe.
FaGe seien nahe am Menschen, ihre Arbeit empfänden sie als sinnvoll, sagt Pfanner. Nach der Ausbildung stehen den Lehrabgängern zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. HF Pflege) offen, ihnen bieten sich neue Aufstiegschancen. Kommt hinzu: FaGe sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt – auch Teilzeit arbeiten zu können, ist für viele attraktiv.
1233 neue Fachkräfte für das Berner Gesundheits- und Sozialwesen konnten ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen. Darunter befanden sich 759 Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe), 138 Assistenten Gesundheit und Soziales (AGS) und 336 Fachfrauen und Fachmänner Betreuung (FaBe). 
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