DrEd: Bislang 6'000 Behandlungen in der Schweiz

Europaweit wuchs der Telemedizin-Anbieter seit seiner Gründung 2011 um 200 Prozent pro Jahr.

, 30. November 2016 um 10:18
image
  • telemedizin
  • praxis
Vor fünf Jahren wurde DrEd gegründet, jetzt zieht der Online-Anbieter Bilanz: Bislang knapp eine Million telemedizinische Behandlungen wurden erbracht. Davon entfielen über 200'000 auf Deutschland – und gut 6'000 Behandlungen auf die Schweiz.
«Damit ist DrEd die grösste Online-Arztpraxis in Europa», so die Mitteilung des Unternehmens. Seit 2014 schreib man auch schwarze Zahlen. Und weiter: «Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate seit Gründung beträgt in Europa über 200 Prozent».

Individuelle Lebensgewohnheiten

In Europa stieg die Zahl der Behandlungen von 300'000 im letzten Jahr auf bislang 450'000 im laufenden Jahr. «Innovative telemedizinische Leistungen, die den individuellen Lebensgewohnheiten der Menschen entgegen kommen, werden immer stärker gefragt. Das zeigen unsere steigenden Behandlungszahlen», erklärt David Meinertz dazu; er ist Gründer und CEO von DrEd. 
Das Prinzip des Online-Doktors: Man bekommt ohne Termin online Zugang zu ärztlicher Beratung, was primär übers Ausfüllen von Fragebögen geschieht. Und dabei konzentriert sich DrEd fachlich auf ein paar Felder – Felder zumeist, die manch einer lieber anonym und online besprochen haben will. Etwa Erektionsstörungen, Haarausfall, Raucherentwöhnung, Akne oder Geschlechtskrankheiten.

Versand direkt aus der Apotheke

Der Sitz des Telemed-Anbieters ist in London – wobei dort dann auch Mediziner mit der Zulassung jener Länder tätig sind, aus denen das jeweilige Publikum kommt.
Dabei können sich die hiesigen Patienten die Medikamente im Rahmen des Dr.Ed-Prozesses direkt aus Apotheken in Deutschland zusenden lassen: «Die liefern zoll- und arzneimittelrecht-konform», sagt David Meinertz, der Geschäftsführer und Mitgründer des Telemed-Unternehmens. «Zum Beispiel wird höchstens ein Monatsbedarf über die Grenze gesandt, nicht mehr.»
In Deutschland ist das Prinzip bekanntlich bedroht: Es sei zu unsicher, Patienten rezeptpflichtige Arzneimittel zu verschreiben, ohne sie jemals zu Gesicht bekommen zu haben, so die Meinung des Gesundheitsministeriums in Berlin. Das jüngst abgesegnete neue Arzneimittelgesetz verlangt, dass künftig ein «direkter Kontakt» mit einem Arzt notwendig ist, um ein gültiges Rezept zu erhalten. 
DrEd antwortet jetzt mit einem Hinweis auf zufriedene Kundschaft: Bei einer Umfrage unter rund 1'500 Patienten gaben 92 Prozent die Note «gut» oder «sehr gut». Und gut zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) sahen keinen Qualitätsunterschied zwischen der Betreuung durch DrEd und ihrem Arzt vor Ort.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Deshalb sind Ärzte vor Bundesgericht so erfolgreich

Schon wieder sind die Krankenkassen mit Rückforderungen bei Ärzten vor Bundesgericht abgeblitzt. Das höchste Gericht stützt neu die Ärzte besser.

image

Baulärm und Rechtsstreit: Praxis-Aus in Ebikon

Nach sieben Jahren schliesst das Medcenter in der «Mall of Switzerland». Ein Konkursverfahren ist bereits eingeleitet.

image

Heimarzt-Besuche: Krankenkassen kritisieren Weg- und Wechsel-Entschädigungen

Das SRF-Konsumentenmagazin «Kassensturz» prangert hohe Wegentschädigungen von Heimarztbesuchen an. Die betroffene Firma Emeda verteidigt ihr Abrechnungsmodell, hat aber Anpassungen vorgenommen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.