Vor rund zehn Tagen haben Cyber-Kriminelle die Pallas Kliniken mit einer «neueren sehr aggressiven Ransomware» angegriffen. Diese war in der Lage, die Sicherheitssysteme und Virenscanner zu deaktivieren. Nun herrscht wieder Normalbetrieb, wie die Klinikgruppe am Montagnachmittag mitteilt. Die Kliniken seien wieder über die üblichen Telefonnummern und Mailadressen erreichbar.
«Der Schock war gross». | CEO Georgos Pallas
«Der Schock war gross, als wir am Donnerstagmorgen in die Kliniken und ins Verwaltungsgebäude kamen und realisierten, was über Nacht passiert war», wird Georgos Pallas in der Mitteilung zitiert, der CEO der auf Augenheilkunde, Dermatologie und Ästhetik spezialisierten Klinik. Und auch der Schaden war gemäss Klinik entsprechend gross. Es sei ein langwieriger Prozess gewesen, alle Systeme wiederherzustellen.
Kein Einfluss auf die Patientenversorgung
Dank einem beispiellosen Einsatz und guter Teamarbeit aller Beteiligte arbeiteten die internen und externe Sicherheitsexperten gemeinsam mit Hochdruck an der Wiederherstellung der betroffenen Systeme. Sämtliche Daten konnten ohne Verluste wiederhergestellt werden.
Der Klinikbetrieb selber konnte «trotz erschwerter Bedingungen» aufrechterhalten werden. Die Spitalgruppe schreibt, dass die Patientenversorgung abgesehen von geringen – medizinisch gesehen unwesentlichen – Einschränkungen in den Kliniken und Praxen jederzeit funktionierte und nie irgendwelches Risiko für die Patientinnen und Patienten bestand.
Auch ohne Computer arbeiten, wenn es sein muss
Man habe einerseits eindrücklich erlebt, wie abhängig wir von Computern geworden sind, so CEO Georgos Pallas. «Anderseits kann der Mensch durchaus auch ohne Computer arbeiten, wenn es sein muss, das beruhigt doch auch irgendwie.»
In der Zwischenzeit haben die Kliniken Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Die Behörden haben gemäss Mitteilung sehr rasch und unbürokratisch reagiert und versucht, mit ihrem Wissen zu helfen. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln. Ob es zu Lösegeldforderungen gekommen ist, schreibt die Klinikgruppe mit rund 400 Mitarbeitenden nicht.