Dank Kursen: 200 Pflegeprofis zurück im Beruf

Wiedereinstiegs-Kurse können helfen gegen den Personalnotstand in der Pflege: Das zeigt der SBK im Kanton Bern.

, 19. August 2016 um 15:00
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Seit 2010 organisiert die Sektion Bern des Pflegefachleute-Verbands SBK einen Wiedereinstiegskurs. Dort wird beispielsweise erläutert, wie man sich nach neustem Stand bewirbt, oder es gibt ein fachspezifisches Update zum Wissen im Pflegeberuf.
Wie der SBK Bern nun meldet, fanden dank diesen Kursen bislang gut 200 Pflegefachpersonen zurück in den Beruf – rund 30 pro Jahr. Damit werde «das jährliche Manko an Pflegefachpersonen im Kanton Bern deutlich reduziert», so die Mitteilung aus Bern. 

Gestärkt, sich wieder zu bewerben

Rund 650 neu ausgebildete diplomierte Pflegefachpersonen bräuchte es pro Jahr, um den Pflegebedarf im Kanton Bern zu decken, rechnet der SBK vor. «Tatsächlich schliessen aber nur rund 430 Personen die Ausbildung an einer Höheren Fachschule oder Fachhochschule ab.» Diese Zahlen verdeutlichten den Handlungsbedarf. 
Der Wiedereinstiegskurs umfasst einen 5-tägigen Grundkurs und 11 fachspezifische Kurstage, die dann frei wählbar sind.  «Man hat sich ausgetauscht mit anderen, die in der gleichen Situation sind, und man ist gestärkt, sich wieder zu bewerben auf dem Arbeitsmarkt», erklärte Susanne Kast, die Leiterin Weiterbildung beim SBK Bern, gegenüber dem Regionalradio Beo zur motivierenden Wirkung.
Am Ende fänden rund 70 Prozent aller Kursteilnehmer wieder zurück in den Pflegeberuf und arbeiten längerfristig im Gesundheitswesen. Weitere 16 Prozent entscheiden sich nach dem Kurs für einen pflegenahen Beruf, etwa in einer Arztpraxis, in der Behindertenbetreuung und in der Betreuung von Migranten.
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