Nachholbedarf bei Stress und psychischer Gesundheit

Die Mehrheit der Unternehmen in der Schweiz betreiben betriebliches Gesundheitsmanagement. Gemäss Gesundheitsförderung Schweiz besteht aber noch Optimierungspotenzial.

, 23. August 2021 um 05:45
image
  • betriebliches gesundheitsmanagement
  • medizin
  • psychiatrie
Drei von vier Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden in der Schweiz setzen Massnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) um. Dies zeigt das zweite repräsentative BGM-Monitorings 2020 von Gesundheitsförderung Schweiz. Das Engagement sei in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen.
Die Umsetzung erfolgt umso systematischer, je grösser der Betrieb ist. Mit ihrem Engagement wollen die Unternehmen die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden erhöhen, die Absenzrate senken und ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. Unternehmen erhoffen sich gleichzeitig Wettbewerbsvorteile bei der Rekrutierung von Fachkräften.
Checklisten und Online-Tools
Am weitesten verbreitet sind Massnahmen zur Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze, zu guter Betriebs- und wertschätzender Führungskultur, gesundheitsförderlicher Aufgabengestaltung sowie zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Diese haben gegenüber 2016 signifikant zugenommen.
Am häufigsten werden Beratungen, Schulungen, Hilfsmittel wie Checklisten und externes Case Management genutzt werden. Zudem haben in den letzten Jahren Online Tools und Apps an Bedeutung gewonnen.

Industriesektor kaum verbessert

Gemäss dem Monitoring wird BGM im Dienstleistungssektor stärker umgesetzt als im Industriesektor, wo im Vergleich zu 2016 kaum Verbesserungen zu beobachten sind. Optimierungspotenzial besteht laut Gesundheitsförderung Schweiz unter anderem bei Massnahmen zur Sensibilisierung zu Stress und psychischer Gesundheit.
Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Experten auch bei Massnahmen zur strategischen Verankerung, Überprüfung der Wirksamkeit von BGM und zum Einbezug von Mitarbeitenden. In diesen Bereichen haben rund 20 Prozent der Betriebe noch keine Instrumente.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Privatklinik Hohenegg: Adrian Gehri wird CEO

Der ehemalige Spital-STS-Manager folgt im Mai 2025 auf Walter Denzler.

image

PDGR: Drei neue Chefärzte und eine Neuausrichtung in der Psychiatrie

Die Psychiatrischen Dienste Graubünden haben ein neues Konzept und besetzen zentrale Leitungspositionen in der Erwachsenenpsychiatrie neu.

image

Luzern: Mehr Geld für die ärztliche Weiterbildung

7,65 Millionen Franken sollen zusätzlich in die Weiterbildung von Ärzten in den Spitälern der kantonalen Spitalliste fliessen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt Psychiatrie

Michele Marchese kommt vom Sanatorium Kilchberg.

image

Marc Kollegger definitiv CEO der PDGR

Der interimistische Leiter setzte sich gegen rund 40 Bewerbungen durch.

image

KJPD St.Gallen: Neue Tagesklinik für Jugendliche

Wegen zunehmenden Bedarfs hat die St. Galler Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Berit Klinik Wattwil eine Tagesklinik eröffnet.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.