Baufirma kauft Spitalgrundstück samt Gebäude

Das Spital Vevey Providence geht an einen Immobilieninvestor. Dieser will das Objekt umnutzen.

, 17. November 2020 um 07:40
image
  • spital
  • neubauten
  • hôpital riviera-chablais
Die im Bau- und Immobilienwesen tätige Westschweizer Firma Orllati erwirbt das Grundstück und das Gelände, auf dem das Spital Vevey Providence steht. Die primären Spitalaktivitäten wurden bereits vor einem Jahr nach Rennaz verlegt, wo die Spitalgruppe Hôpital Riviere-Chablais (HFR) fünf Spitalstandorte zentralisieren will. 
Derzeit wird das Spital noch als Geriatrie- und Reha-Klinik sowie als Permanence für Erwachsene und Kinder genutzt. Diese Tätigkeiten sollen ganz auf den Standort Samaritain in Vevey übertragen werden. Im nächsten Herbst wird der Betrieb des Spitals Providence dann ganz eingestellt.

Darf keine Gesundheitsleistungen anbieten

Das rund 11'000 Quadratmeter grosse Gelände will der Waadtländer Bauinvestor für Sozialwohnungen, einen Kindergarten und geschützte Wohnungen nutzen, heisst es. 
Der Verkauf wird von einer Klausel begleitet, die es der Baufirma verbietet, dem Kanton konkurrierende Gesundheitsangebote im Spitalgebäude zu betreiben.
Den Kaufpreis geben die Parteien nicht bekannt. Laut Medienberichten soll der Wert des Objekts rund 26 Millionen Franken betragen. Der Verkaufserlös soll zur Finanzierung eines öffentlichen Gesundheitsprojekts verwendet werden, das der Bevölkerung zugute komme.

Stadt Vevey hatte Vorkaufsrecht

Interesse am Objekt Providence zeigte auch die Stadt Vevey, die das Vorkaufsrecht aber schliesslich nicht nutzen wollte. Der Bauinverstor Orlatti hat dem Vernehmen nach das beste Angebot präsentiert.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Weniger Regionalpolitik, mehr Tech: Wie das Spital neu gedacht werden soll

H+ will das Ende von Spitaltraditionen. Mit einer PwC-Studie skizziert der Verband ein Krankenhaussystem, das sich von regionaler Politik und bisheriger Planung verabschiedet – und zehntausende Stellen einspart.

image

Noch ein Preis für das neue Kantonsspital Baden

Der Neubau des KSB gewann am World Architecture Festival in Miami den Award in der Kategorie «Health». Die Jury würdigt den Bau als Prototyp heilender Architektur – dem in Baden allerdings noch ein Betonklotz im Wege steht.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.