Insgesamt 35’000 Franken zu viel verlangte ein Arzt aus einer Berner Vorortsgemeinde von der Visana während zwei Jahren. Er verrechnete Patientenleistungen, die er gar nie vorgenommen hatte.
Ein Gericht verurteilte den Arzt nun zu einer Busse und Parteientschädigung von knapp 10’000 Franken, wie
die «Berner Zeitung» berichtet. Hinzu kommen 18’000 Franken Geldstrafe – aufgeschoben mit einer Probezeit von zwei Jahren.
Nebst Strafrecht noch Zivilklage
Schuldig gesprochen wurde der Mann wegen gewerbsmässigen betrügerischen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage sowie wegen mehrfacher Urkundenfälschung.
Zudem läuft eine Zivilklage. Ebenso prüft das Berner Kantonsarztamt, ob die Verfehlungen zu einem Entzug der Berufsausübungsbewilligung führen werden, wie im Bericht weiter steht.
Zweiter bekannter Fall innert Monaten
Es ist bereits der zweite Berner Fall von Überarztung innert kurzer Zeit. Mitte März ist bekannt geworden, dass
ein anderer Arzt aus der Region verschiedenen Kassen rund 120’000 Franken zurückzahlen muss.
Der Grund: Der Arzt hatte seine Patienten zu teuer behandelt und den Krankenversicherer zu hohe Rechnungen gestellt.
Aufgrund ihrer statistischen Erhebungen stellten die Versicherer damals fest, dass der Arzt im Vergleich zu anderen Ärzten mit einer ähnlichen Patientenstruktur viel zu teuer gewesen war.