Ärzte am See wollen Notfalldienst neu organisieren

Die Hausärzte des Ärztevereins Notfalldienst am See wollen den Notfalldienst zwischen 17 und 23 Uhr nicht mehr in der Praxis, sondern im Kantonsspital St. Gallen (KSSG) leisten.

, 18. Januar 2022 um 10:14
image
Der hausärztliche Notfalldienst in der Region See soll ab Ende 2022 neu organisiert werden: Die 19 Hausärztinnen und Hausärzte wollen den Notfalldienst zwischen 17 und 23 Uhr nicht mehr in der Praxis, sondern im Kantonsspital St. Gallen (KSSG) leisten. Das berichtete gestern das «St. Galler Tagblatt».
Dem Ärzteverein Notfalldienst am See gehören die Grundversorger aus Rorschach, Rorschacherberg, Goldach, Steinach, Tübach, Untereggen und Mörschwil an.

Ärzte am See wollen sich dem Stadtärzteverein St. Gallen anschliessen

Die Änderung sei jedoch noch nicht beschlossene Sache, schreibt die Tageszeitung. Denn dafür würden sich die Ärzte am See, die derzeit dem Ärzteverein Rorschach-Rheintal angehören, sich dem Stadtärzteverein St. Gallen anschliessen wollen. Der Stadtärzteverein St. Gallen werde voraussichtlich an seiner Hauptversammlung Ende Januar darüber entscheiden, heisst es im Artikel.
«Für unsere Hausarztpraxen wäre das eine Entlastung und würde die Attraktivität der Seeregion für Jungärzte steigern», sagte der Präsident des Ärztevereins Notfalldienst am See, Thomas Bauer, gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Denn mit dem Anschluss der Ärzte am See an den Stadtärzteverein St. Gallen könnte der Notfalldienst auf mehr Schultern verteilt werden. Angesichts der guten Mobilität der Bevölkerung halte Bauer die Änderung auch für die Patienten machbar, schreibt das «St. Galler Tagblatt».

Weiterleitung auf die Notaufnahme des KSSG 

Wie dem Bericht zu entnehmen ist, haben sich jedoch einige Bürger aus Rorschach über die aus ihrer Sicht schlechte Notfallversorgung in der Region beklagt. Wer am Abend ab einer gewissen Uhrzeit die hausärztliche Notfallnummer wähle, der werde «irgendwo nach St. Gallen» umgeleitet, beanstandete ein Bürger.
Das ist tatsächlich so: Die Hausärztinnen und Hausärzte der Region leisten den Notfalldienst tagsüber und auch abends zwischen 17 und 23 Uhr zwar in ihrer eigenen Praxis, von 23 Uhr bis 7 Uhr wird die Notfallnummer aber auf die Notaufnahme des KSSG weitergeleitet.

Ambulante Angebot wird weitergeführt

Früher landete, wer die Notfallnummer wählte, in der Notaufnahme des Spitals Rorschach. Wie Medinside berichtete, ging das Regionalspital vor rund einem Jahr endgültig zu. Die stationären Betten wurden am 31. Januar aufgehoben und der Notfall ging bereits am 15. Januar zu. 
Seither wird im bestehenden Spitalgebäude ein Ambulatorium – das «Ambi Rorschach» – betrieben. Frühestens im Jahr 2024 soll dann an zentraler Lage in Rorschach ein neues Gesundheitszentrum eröffnet werden. Das KSSG plant mit ambulanten Angeboten in das neue Zentrum einzuziehen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Argomed lädt zum HausarztFORUM

Die Veranstaltung bietet Ihnen die perfekte Plattform, um über aktuelle Themen, Best Practices und die täglichen Herausforderungen in der Praxis zu diskutieren.

image
Gastbeitrag von Felix Huber und Guido Klaus

Koordinierte Versorgung braucht Anreize – keine neue Regulierung

Hausarztmodelle sind oft ein Rettungsanker für chronisch Kranke. Wenn wir nicht aufpassen, würgt das Spar-Massnahmenpaket des Bundes hier viele Chancen ab.

image

Ärztemangel: Praxisgruppe Südland gibt auf

Ob auf dem Land, ob in der Grossstadt: Das Beispiel zeigt, wie sehr die Personalnot den Hausarzt-Praxen die Luft nimmt.

image

Ihr neuer Standort für Gesundheit und Erfolg

Willkommen im WORKPLACE POSTFINANCE ARENA in Bern, wo Sport und Business aufeinandertreffen!

image

Personalnot zwingt Luzerner Gruppenpraxis zur Schliessung

Die Hausarzt-Kette Sanacare findet kein Personal. Ab morgen ist deshalb für eine Praxis Schluss.

image

MFE Haus- und Kinderärzte: Umbau an der Spitze

Präsident Philippe Luchsinger ist zurückgetreten. Monika Reber und Sébastien Jotterand lösen ihn ab. Und es gab weitere Wechsel im Verband.

Vom gleichen Autor

image

«Ich brauchte nach der Pause mindestens drei Jahre»

Daniela Fürer arbeitete rund eineinhalb Jahre als Intensivpflegefachfrau, dann wurde sie Mutter und machte eine lange Pause – bis zum Wiedereinstieg.

image

Quereinstieg Pflege: Hunger auf beruflichen Neubeginn

Der Rucksack von Annette Gallmann und Peter Kienzle ist gefüllt mit allerhand Arbeits- und Lebenserfahrung. Die 47-jährige Gastronomin und der 52-jährige Art Director machen die Ausbildung HF Pflege.

image

Hat das Stethoskop auf Arztfotos seine Berechtigung?

Ärztinnen und Ärzte werden fast immer mit einem Stethoskop um den Hals abgelichtet. Braucht’s das? Und: Ist das medizinische Diagnoseinstrument überhaupt noch zeitgemäss?