In der Romandie sorgt derzeit ein ungewöhnlicher Fall von Telefonterror für Schlagzeilen. Wie die Zeitung
«20 minutes» berichtet, hat eine Frau in den vergangenen Monaten die Zentralen des Universitätsspitals in Lausanne (CHUV) und der Psychiatrischen Klinik in Cery mehrmals für sich in Beschlag genommen.
So rief sie beispielsweise innerhalb von zwei Tagen fast 800 Mal die psychiatrische Notfallzentrale beim CHUV in Lausanne an. An einem anderen Tag kontaktierte sie in nur fünf Stunden 50 Mal eine weitere Abteilung des Lausanner Unispitals; gleichzeitig rief sie 150 Mal den psychiatrischen Notfalldienst an.
Leitung war permanent besetzt
Um zu verhindern, dass die Notrufleitungen wiederholt besetzt sind, reichte das Universitätsspital im Frühling Beschwerde ein. Daraufhin wurden Massnahmen ergriffen, um der Frau zu helfen: So konnte sie täglich mit Pflegemitarbeitenden, Ärzten, Ergotherapeuten, einem Physiotherapeuten, einem Sozialarbeiter und sogar einem Sporttrainer sprechen. Doch selbst durch diese Betreuung konnte die Frau nicht beruhigt werden, wie die Zeitung weiter schreibt.
Weil die Betreuung nicht geholfen hatte, beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft das Festnetz-Telefon und ihr Handy. Die Frau focht die Massnahme an, doch ihre Berufung wurde zurückgewiesen, denn psychiatrische Notfallzentralen haben nur eine Leitung. Diese könne nicht permanent von ein und derselben Person besetzt sein. Die Beschlagnahmung sei daher im öffentlichen Interesse verhältnismässig, heisst es.