«Mit dem Abschluss der Public-Private-Partnership mit MV Santé Beaumont SA aus dem Jahr 2011 sollte der Operationssaal des CHUV entlastet werden», schreibt das Universitätsspital Lausanne (CHUV) in einer
Mitteilung an die Medien.
Hauptziel des ambulanten Chirurgiezentrums am Standort Beaumont (Lausanne) unter der Leitung von MV Santé sei es gewesen, CHUV-Chirurgen und ihre Patienten willkommen zu heissen: Rund 6'500 Operationen werden dort jährlich durchgeführt. Diese Zusammenarbeit bröckelt schon seit einigen Jahren. 2018 sorgte das Chirurgiezentrum unter anderem wegen einer
Unterbesetzung für Schlagzeilen. Nun scheint das Fass überglaufen zu sein:
Die derzeitige Situation von MV Santé Beaumont SA erlaube es nicht, die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen, so das CHUV. «In Übereinstimmung mit den zwischen den Partnern unterzeichneten Vereinbarungen hat das CHUV von seinem Recht Gebrauch gemacht, den Betrieb des ambulanten Chirurgiezentrums auf dem Beaumont-Gelände in der Nähe des Hauptgebäudes des CHUV sofort zu übernehmen.»
CHUV will die Kontrolle
MV Health lehnt diese Massnahmen ab und sucht offenbar weitere Gespräche. Das CHUV hingegen «garantiert die Wiederaufnahme des Betriebs des Zentrums in denselben Räumlichkeiten sowie das Engagement des vorhandenen Personals». Man wolle die operative Autonomie des Zentrums für Ambulante Chirurgie (CCA) bewahren, das direkt an die Geschäftsleitung berichten werde. Die Stelle des Direktors des Zentrums soll in Kürze ausgeschrieben werden, ist weiter zu lesen.
Chirurgische Tätigkeit unterbrochen
Das CHUV beabsichtigt, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um im Interesse der Patienten und des Personals «einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten» und die schnellstmögliche Wiederaufnahme der Aktivitäten auf dem Gelände zu gewährleisten.
In dieser Übergangsphase und aus Gründen der Patientenbetreuungsverantwortung hat das CHUV seine chirurgische Tätigkeit am CCA vorübergehend unterbrochen.
Während einige nicht dringende Operationen sehr kurzfristig verschoben werden mussten, entschuldigt sich Leitung des CHUV «bei den Patienten, die mit dieser unangenehmen Situation konfrontiert sind». Jeder von einer Verschiebung betroffene Patient werde persönlich kontaktiert.
Alle dringenden ambulanten Operationen bleiben in den Spitalgebäuden des CHUV gewährleistet.