Hirslanden Andreasklinik: Fokus auf Orthopädie

Die Privatklinik in Cham will ihren wichtigsten Leistungsbereich stärken. Die Geburtenabteilung wird geschlossen, 15 Arbeitsplätze gehen verloren.

, 16. Januar 2025 um 15:50
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Bild: zvg
Die zur Hirslanden-Gruppe gehörende Andreasklinik in Cham richtet sich neu aus: Geschlossen wird die Geburtabteilung, der Fokus liegt ab Juli 2025 auf dem Bewegungsapparat – zumal auf Orthopädie sowie Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie.
«Mit der Fokussierung auf den Bewegungsapparat stärken wir unseren wichtigsten Leistungsbereich. Gleichzeitig setzen wir uns weiterhin für eine integrierte Gesundheitsversorgung in der Region Zug ein», erklärt Yvonne Hubeli, Direktorin der Hirslanden Andreasklinik.
Die Neuausrichtung erfolge in enger Kooperation mit der Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern und in Zusammenarbeit mit dem Zuger Kantonsspital. Sie orientiert sich an der aktuellen Spitalplanung des Kantons Zug.

Aus für die Geburtshilfe

Wegen sinkender Geburtenzahlen im Kanton Zug stellt die Andreasklinik die Geburtshilfe Ende Juni 2025 ein. Die verbliebenen Geburten würden sich bereits heute auf andere regionale Kliniken verteilen.
Gegenüber «Nau.ch» bestätigt Yvonne Hubeli, dass die Schliessung den Abbau von 15 Arbeitsplätzen zur Folge hat.
Eine weitere Anpassung im Rahmen des neuen Leistungsangebots betrifft die Notfallstation der Andreasklinik im Pflegezentrum Ennetsee. Ab Juli wird die Station nicht mehr rund um die Uhr betrieben. Geplant ist stattdessen eine Notfallstation, die an sieben Tagen pro Woche tagsüber und abends geöffnet sein wird. Die genauen Öffnungszeiten stehen noch nicht fest, doch laut der Direktorin wird der Notfall voraussichtlich von «etwa 7 Uhr bis 22 Uhr» geöffnet sein.

Beschwerde zurückgezogen

Das künftige Leistungsspektrum orientiert sich an der Leistungsvergabe gemäss der aktuellen Zuger Spitalplanung (Spitalliste 2023), weshalb die Andreasklinik ihre im Jahre 2023 eingereichte Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht zurückgezogen hat.
Damals stellte sie sich gegen die Pläne der Zuger Regierung, die vorsahen, dass die Klinik lediglich Wahleingriffe sowie einfache, planbare Notfälle anbietet – während die Grund- und Notfallversorgung vollständig dem Zuger Kantonsspital in Baar übertragen werden sollte.
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