Arzt zu sein ist nicht alles. Das zeigt eine Umfrage des deutschen Gesundheitsportals Medscape. Über 600 von 1500 Befragten in Deutschland gehen einer Nebentätigkeit nach. Allerdings suchen sich Ärztinnen und Ärzte ihre Nebenjobs meistens nicht weit weg vom Hauptjob: Fast ein Drittel macht Extra-Schichten, ein Viertel hält Vorträge oder – in Coronazeiten aktuell – hilft in Impfzentren aus.
Redner sind gefragter als Rednerinnen
Einige machen medizinische Beratungen oder wirken als Gutachter. Die Umfrage zeigt leider auch: Als Redner auf Konferenzen sind deutlich mehr Männer als Frauen eingeladen.
Nur gerade sieben Prozent der Befragten sind bei ihrer Nebenbeschäftigung ausserhalb der Medizin tätig. Dort ist die Vielfalt allerdings gross. Am häufigsten sind Nebenbeschäftigungen im Sport und im Immobilienhandel. 16 Prozent sind nebenamtlich Trainer, Leistungssportler, weitere 16 Prozent arbeiten als Immobilienverkäufer. Auch Unterrichten ist eine beliebte Abwechslung zur ärztlichen Tätigkeit.
Als Köche, Musiker oder Schriftsteller sind ebenfalls mehrere Befragte aktiv. Einzelne sind Software-Entwickler, Unternehmens- oder Lebensberater und sogar Tierzücher im Nebenjob.
Doch warum übernehmen Ärzte zusätzlich zu ihrer Arbeit noch Nebenjobs? Die meisten wollen mehr Geld verdienen, wichtig ist aber auch die Abwechslung und der Spass. Mit Nebentätigkeiten verdienen die Befragten im Durchschnitt 16'400 Euro.
Ihre Nebentätigkeit ausbauen wollen die meisten Befragten nicht. Denn die Mehrheit ist mit dem Hauptberuf zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Die meisten glauben auch, dass sie von ihrem Nebenjob zumindest ein bisschen auch für ihre Haupttätigkeit profitieren.