Deutsche Unklinik-Ärzte planen Warnstreik

Am 30. Januar wollen 20'000 Ärzte in bundesweit 23 Universitätskliniken ihre Arbeit niederlegen.

, 18. Januar 2024 um 13:28
image
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ruft zum Warnstreik auf. | zvg
Aus Protest gegen Karl Lauterbachs Gesundheitspolitik blieben zwischen den Feiertagen tausende Hausarzt- und Facharztpraxen in Deutschland geschlossen. Einen Monat später ziehen die Uniklinik-Ärzte nach. Der Marburger Bund, grösster deutscher Ärzteverband und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft, hat seine Mitglieder am 30. Januar zu einem Warnstreik aufgerufen.
Hintergrund: Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) weigere sich, grundlegende Verbesserungen der Tarif- und Arbeitssituation von Ärztinnen und Ärzten in Universitätskliniken zu vereinbaren. Vorangegangen war eine ergebnislose dritte Verhandlungsrunde mit dem TdL. Die Forderungen des Marburger Bundes: 12,5 Prozent mehr Gehalt sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen.
«Die Länder lassen die Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken im Regen stehen», ist das ernüchternde Fazit von Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes. Zugleich ist er überzeugt, dass «der Unmut der Ärztinnen und Ärzte ohne substanzielle Verbesserungen noch grösser werden wird».


  • ärzte
  • deutschland
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Neuer Präsident der Gesellschaft für Dysphagie

Bartosz Bujan von der Klinik Lengg wird Nachfolger von Jörg E. Bohlender

image

Darum ist der Kanton Uri für junge Ärzte interessant

Lange war Uri bei der Ärztedichte das Schlusslicht. Heute zieht es immer mehr junge Ärzte in den Innerschweizer Kanton - dank verschiedenen Förderinitiativen.

image

In Deutschland droht der nächste Ärzte-Streik

60'000 Spitalärzte prüfen den Ausstand. Womit die Streikwelle in Europas Gesundheitswesen bald den nächsten Höhepunkt erreichen könnte.

image

Einstimmig: Zürich soll Medizin-Studienplätze massiv ausbauen

Der Kantonsrat beauftragt die Regierung, zu berechnen, wie 500 zusätzliche Plätze geschaffen werden könnten.

image

Kein Geld und keine Zusammenarbeit mehr mit Tabakindustrie

Deutsche Ärzte wollen sich nicht mehr von Tabakherstellern beeinflussen lassen. Sie haben deshalb einen neuen Kodex vereinbart.

image

Britischer Arzt wollte mit falscher Covid-Impfung morden

Ein Arzt ist zu mehr als 31 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wollte den Partner seiner Mutter mit einer Gift-Injektion umbringen.

Vom gleichen Autor

image

HUG: Gefängnischefarzt wird Leiter der Allgemeinmedizin

Hans Wolff wird Nachfolger von François Chappuis, der in den Ruhestand tritt.

image

Kantonsspital Aarau: Neuer Interims-CMO

Philipp Schütz übernimmt die neu geschaffene Stelle des Chief Medical Officers vorübergehend.

image

KSSG: Neue Leitung für Radiologie-Netzwerk

Sebastian Leschka und Fabian Dorner übernehmen die operative Führung des kantonalen Netzwerks Radiologie und Nuklearmedizin am Kantonsspital St. Gallen.