Wegen der starken Covid-19-Einbindung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) kam es bei der geplanten Neutarifierung der Laborpreise zu Verzögerungen. Als «Übergangslösung» hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) die Tarife aller Laboranalysen wie
hier vermeldet linear um zehn Prozent gesenkt. Damit können rund 140 Millionen Franken gespart werden.
Nun könnte es zu einer weiteren Senkung kommen, wie aus einer Interpellation von Nationalrat Christian Lohr hervorgeht. Wann ist noch unklar. Der Zeitpunkt einer möglichen weiteren Senkung der Labortarife sei Gegenstand der laufenden Prüfung. Man werde vor dem Entscheid die zuständige Kommission anhören. Und bei einer allfälligen weiteren Senkung soll den Laboratorien genügend Zeit für die Umsetzung zur Verfügung gestellt werden, steht in der Antwort des Bundesrates weiter.
Neue Tarif nicht vor 2025
Derzeit wird im Rahmen der Revision der Analysenliste (AL) der Tarif aller Laboranalysen überprüft und neu berechnet. Die Neutarifierung aller Positionen soll auf einer betriebswirtschaftlichen Bemessung und einer sachgerechten Struktur basieren. Das BAG geht davon aus, dass der neue Tarif nicht vor 2025 in Kraft treten wird.
Dem Preisüberwacher zufolge sind die Labortarife in den Arztpraxen bekanntlich durchschnittlich 4,5 Mal so hoch wie in vergleichbaren Ländern. Auch im Spital- und Privatlabors sind sie mehr als doppelt so hoch wie im internationalen Vergleich. Der Preisüberwacher nennt die erste Senkung per Anfang August 2022 als «bestenfalls eine homöopathisch dosierte Tarifsenkung».