Brustkrebs: Kliniken Valens bauen ihr Reha-Angebot aus

Die Nebenwirkungen nach Krebstherapien sind teils heftig. In St.Gallen und Gais können Betroffene nun in eine ambulante oder stationäre Reha.

, 20. Oktober 2022 um 08:02
image
In den Kliniken Valens ist eine Rehabilitation bei und nach Brustkrebs möglich. Seit Anfang Oktober besteht ein neues vertieftest Angebot. | zvg
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 6300 Frauen daran. Wird das Mammakarzinom früh entdeckt, sind die Heilungschancen heute sehr gut: 80 Prozent der erkrankten Frauen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Häufig sind diese Frauen aber mit starken Nebenwirkungen konfrontiert.
Die Nebenwirkungen der modernen onkologischen Therapien wie Operation, Bestrahlung und Medikamente sowie Chemo-, molekulare-, Hormon- oder Immuntherapie sind individuell und vielfältig: Dazu gehören etwa
  • chronische Müdigkeit, die sogenannte Fatigue,
  • Nervenschmerzen,
  • Bewegungseinschränkungen oder
  • Lymphödeme,
  • Aufmerksamkeitsdefizite oder
  • Konzentrationsstörungen.
«Diese sehr belastenden Nebenwirkungen werden auch von Fachpersonen oft unterschätzt», schreiben die Kliniken Valens in einer Mitteilung an die Medien.

«Dass Frauen mit Brustkrebs Anspruch auf einen Rehabilitationsaufenthalt haben, ist in der Schweiz wenig bekannt.»

Kliniken Valens
Zudem ist es laut den Kliniken Valens in der Schweiz noch nicht flächendeckend bekannt, dass Frauen mit Brustkrebs Anspruch auf einen Rehabilitationsaufenthalt haben.

BreastCare-Nurse im Einsatz

Aufbauend auf den bestehenden onkologischen Konzepten wurde das Angebot erweitert. «Wir haben ein Therapiekonzept entwickelt, das auf unterschiedlichen Behandlungskonzepten aufgebaut ist und und vor allem auf die vielfältigen Nebenwirkungen abzielt, die infolge der Brustkrebs-Behandlung auftreten können», erklärt Holger Hass, Chefarzt Onkologie in Gais.
Neben den medizinischen Kompetenzen werde auch Wert auf eine spezialisierte onkologische Pflege gelegt, «weshalb wir unter anderem eine BreastCare-Nurse beschäftigen», fügt Hass an, der auch die stationäre Integrierte Onkologische Rehabilitation für Brustkrebs-Patientinnen an der Klinik Gais leitet.
Nach Absprache mit den zuweisenden Onkologinnen und Onkologen bestehe auch die Möglichkeit, die systemische Krebstherapie inklusive Chemo- oder Immuntherapie weiterzuführen. «So können Betroffene ihren Reha-Aufenthalt früh beginnen und müssen keine Unterbrechungen in Kauf nehmen; was eben jene Hürden abbaut, derentwegen eine Reha oft gar nicht erst in Betracht gezogen wird.»
Grosses Augenmerk wollen die Kliniken Valens auch auf Aufklärung und Schulung für eine verbesserte Lebensqualität bei krebs-induzierten Nebenwirkungen legen.

Ambulante Reha in St. Gallen

Betroffene, bei denen eine ambulante Behandlung angezeigt ist, erhalten in der Ambulanten Reha St.Gallen ein indivuduelles und flexibel gestaltbares Therapieprogramm. Dieses beruht auf den bewährten medizinischen Konzepten, die auch stationär angewendet werden.
Das interdisziplinäre Team verfüge über breite Kompetenzen in der ambulanten Rehabilitation. Je nach Beschwerdebild kann eine Therpaie aus Physiotherapie, Ergotherapie, Medizinischer Trainingstherapie, Energiemanagementschulung, Fachärztlichen Sprechstunden sowie Psychotherapie bestehen.

Innerrhoden lädt Frauen ab 2023 zum Brustkrebs-Screening ein

Seit mehr als zehn Jahren wird im Kanton St. Gallen das Screening-Programm «Donna» angewendet. Als fünfter Kanton will nun auch Innerrhoden das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm anbieten.
Ab 2023 werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die in Appenzell Innerrhoden wohnen, deshalb alle zwei Jahre angeschrieben und zur Mammografie eingeladen. Da es sich um eine Leistungsvereinbarung des Kantons handelt, kann die Untersuchung franchisebefreit angeboten werden. Der Selbstbehalt beträgt laut der«Appenzeller Zeitung» von heute Donnerstag ungefähr 20 Franken.
Gespräche darüber führt auch der Kanton Appenzell Ausserrhoden.

  • spital
  • brustkrebs
  • kliniken valens
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.