Auf diesem Kindernotfall werden auch die Eltern betreut

Am Universitäts-Kinderspital beider Basel sorgt ein neuer Dienst dafür, dass bei den Eltern kein Stress oder Frust aufkommt.

, 8. Februar 2024 um 07:34
image
Freiwillige sorgen auf dem Kinder-Notfall des Universitäts-Kinderspital beider Basel auch für das Wohl der Eltern. | zvg
Auf der Notfallstation des Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) sorgt ein neuer Freiwilligendienst für Entlastung. Elternbegleiter und -begleiterinnen kümmern sich um Dinge, welche die Eltern entlasten.
Sie sind täglich jeweils in den Abendstunden zwischen 19.30 und 22.30 Uhr im Einsatz, also dann, wenn oft besonders viel los ist auf der Notfallstation.
In den Behandlungszonen oder auch im Gipszimmer versorgen sie die Kinder mit Spielsachen, wenn sie Ablenkung brauchen. Sie verschaffen den Eltern auch Luft, indem sie deren Kinder beaufsichtigen, während sie zum Beispiel telefonieren, Getränke holen oder aufs WC müssen. Oder sie informieren, wenn ein anderer dringender Notfall dazwischenkommt und es länger dauert.

«Nette Gesten»

«Sie übernehmen die vielen kleinen, aber wichtigen Hilfestellungen und netten Gesten auf der Notfallstation, für die das Pflegepersonal, insbesondere während der Stosszeiten, kaum noch Zeit findet», sagt die Leitung Pflege Notfallstation, Tina Baumgartner laut einer Mitteilung des Kinderspitals.
Der willkommene Nebeneffekt der Elternhilfe: Die Behandlung der Kinder laufe deutlich besser, wenn dank guter Begleitung beim Warten typische Stress- und Frustfaktoren gar nicht erst aufkommen. So könne sich das Personal direkt um das Kind kümmern und müsse nicht zuerst noch irgendwelche Wogen glätten.

Neun Freiwillige

Der Dienst wird durch die Stiftung Pro UKBB ermöglicht, einer Organisation, die mit Spenden finanziert wird. Derzeit teilen sich neun Freiwillige die Dienste auf der Notfallstation. Sie erhalten eine symbolische Aufwandsentschädigung.
Nicole Herrmann, die Geschäftsführerin der Stiftung Pro UKBB, hat in der Testphase festgestellt, dass Elternbegleiter besser einen beruflich spitalfremden Hintergrund haben. So sei es einfacher, das Aufgabenfeld der Elternbegleitungen klar von anderen Zuständigkeiten abzugrenzen. In erster Linie komme es bei der Elternbegleitung auf die menschlichen Fähigkeiten an.
  • Kinderspital
  • notfallzentrum
  • ärzte
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Ärzte in der Krise: Immer mehr suchen Unterstützung

Zu viel Arbeit, Burn-Out, Angst, Selbstzweifel und Depression: Das sind die fünf Hauptgründe für Ärzte und Ärztinnen, sich Hilfe bei der Remed-Hotline zu holen.

image

Berner Zeitungen verletzten Privatsphäre einer Ärztin

Ein Artikel in den Berner Medien enthielt zu viele Details über eine verurteilte Ärztin. Der Pressrat gab deshalb den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD) recht.

image

EPD: Verschnaufpause für Ärztinnen und Ärzte

Die Anschlusspflicht für Ärztinnen und Ärzte ans EPD soll erst mit der grossen Revision eingeführt werden.

image

Seltene Krankheiten: «Wir freuten uns auf ein gesundes Kind»

Rund 350'000 Kinder und Jugendliche in der Schweiz haben eine seltene Krankheit. Tim ist eines davon. Seine Familie erzählt.

image

USA: Milliardärin befreit Medizinstudenten von Studiengebühren

Am Albert Einstein College of Medicine in New York lernen die Medizinstudenten ab sofort gratis. Dank einer Milliardenspende.

image

Notfall oder nicht? Es geht um Millionen.

Nun muss das Bundesgericht urteilen: Wann dürfen Praxen einen Notfall abrechnen und wann nicht?

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.