Das Problem ist bekannt: Ärztemangel, Numerus clausus und zahlreiche Mediziner arbeiten lieber im Büro statt am Patienten.
Dass sich jedoch schon Studierende mit dem Gedanken herumtragen, nach dem Studium gar nicht erst in den Arztbesuch einzusteigen, ist wohl nicht nur für den Ärzteverband VSAO ein Alarmsignal.
34 Prozent der Medizinstudierenden sollen es sein, die sich offenbar solche Gedanken machen. Das will der Verband der Schweizer Medizinstudierenden (swimsa) mit einer
Befragung seiner rund 2300 Mitglieder herausgefunden haben.
«Die Resultate sind ein Alarmsignal», schreibt der
Ärzteverband VSAO in seinem aktuellen Bulletin.
Verflixtes Wahlstudienjahr
Gemäss dem Verband der Medizinstudierenden zeigen die Umfrageergebnisse, dass das Interesse an der Medizin während des Studiums konstant hoch bleibt. Die Studierenden wählten dieses Studium, weil sie sich einen sinnstiftenden Beruf mit direktem Patientenkontakt wünschten.
Doch nach dem intensiven Kontakt mit der Realität des ärztlichen Berufs während des Wahlstudienjahrs fühlten sich nur noch 31 Prozent der Studierenden in ihrer Berufswahl bestätigt.
Bei 34 Prozent der Studierenden führe das Wahlstudienjahr hingegen dazu, dass sich die angehenden Ärztinnen und Ärzte nun ernsthaft überlegten, den Berufswunsch aufzugeben. «Diese Zweifel resultieren hauptsächlich aus den Bedenken bezüglich den zu erwartenden Arbeitsbedingungen.»