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«Alle ziehen am gleichen Strang und in dieselbe Richtung.»

Die Urologie der Lindenhofgruppe zählt zu den grössten der Schweiz und ist führend im operativen Bereich. Die Zertifizierung nach den strengen Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und die Anschaffung des Da Vinci-Systems haben diese Führungsposition gefestigt.

, 17. Februar 2023 um 09:56
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Was zeichnet die Urologie der Lindenhofgruppe aus?
Martin Spahn: Ein wichtiger Aspekt ist die überdurch schnittliche Qualität der medizinischen Behandlung und der Pflege. Es ist auffällig, dass die menschliche Art der Behandlung und der persönliche Kontakt zu Patientinnen und Patienten bei der Lindenhofgruppe wirklich im Zentrum stehen. Das ist einer der grossen Unterschiede zu unseren Mitbewerbern.
Was hat sie für eine Bedeutung auf dem Platz Bern und in Bezug auf die ganze Schweiz?
Martin Spahn: Bei den Prostatakarzinomen weisen wir mit die höchsten Fall- und Behandlungszahlen des ganzen Landes aus. Ähnlich verhält es sich bei Harnblasen-Karzinomen und Nierentumoren. Für die Berner Bevölkerung ist es elementar, dass sie eine qualitativ hochwertige Behandlung mit einer sehr persönlichen Behandlung in ihrer Nähe hat.
Was umfasst das Leistungsspektrum des Prostatazentrums Bern?
Martin Spahn: Die Lindenhofgruppe deckt im Grunde das gesamte Spektrum der Urologie ab – mit Ausnahme von Geschlechtsumwandlungen und Nierentransplantationen.
Was für eine Bedeutung kommt der Urologie im Setting der Lindenhofgruppe zu?
Martin Spahn: Die Urologie ist ein wichtiger Pfeiler des Leistungsangebots der Lindenhofgruppe. Das hängt direkt mit den demografischen Entwicklungen zusammen: wir werden immer älter. Dadurch treten bestimmte Leiden überhaupt erst auf, wie zum Beispiel die Vergrösserung der Prostata. Zu Beginn kann man mit Medikamenten gegensteuern, irgendwann aber muss man operieren. Mit den älter werdenden Patienten treten diese Fälle immer häufiger auf.
Was bedeutet der Einstieg in die Hochspezialisierte Medizin HSM für die zukünftige Entwicklung der Urologie?
Martin Spahn: Zur Hochspezialisierten Medizin sollte man wissen, dass es sich hier um besonders aufwändige, komplexe und seltene Eingriffe handelt. Die politischen Vorgaben lassen sie nicht mehr an allen Spitälern zu. Die Zystektomie ist in der Urologie der schwierigste und komplizierteste Eingriff. Deswegen ist es sinnvoll, ihn auf wenige Spitäler zu konzentrieren. Neben einigen weiteren Kriterien müssen diese entsprechende Fall- zahlen ausweisen können. Es geht hier nicht nur um den Operateur, der viel Erfahrung mitbringen muss, sondern um die gesamte Behandlungskette: von der Vorbereitung über die Operation, die Intensivstation und natürlich die Pflege in der perioperativen Betreuung. Alles muss fein justiert ineinandergreifen, um den Behandlungserfolg zu ermöglichen. Wir sind derzeit eines von drei Spitälern im Kanton Bern, die diese Art Eingriffe durchführen dürfen.

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Seline Burri, Pflegeexpertin, Uro Care Nurse, und Prof. Dr. med. Martin Spahn, Facharzt Urologie

Seline Burri: Die Konzentration von komplexen Fällen, die durch die HSM-Reglementierungen stattfindet, wirkt sich auch positiv für die Pflegefachpersonen auf der Urologie aus: mehr Fälle bedeuten automatisch, dass wir mehr Erfahrung sammeln und Fachkompetenz ausbauen können. Eine professionelle Pflege erfordert, wie in der Medizin, Fachwissen und Spezialisierung. So können wir täglich Fortschritte in den Abläufen der Behandlung erzielen und uns noch mehr auf das Wohl unserer Patientinnen und Patienten konzentrieren.

«Das starke interdisziplinäre Miteinander zieht sich durch die ganze Lindenhofgruppe.»


Welche Bedeutung hat der Einstieg der Lindenhofgruppe in die ärztliche Weiterbildung?
Martin Spahn: Die ärztliche Weiterbildung ist eine der Voraussetzungen für die HSM und wichtig für die Zukunft der Urologie der Lindenhofgruppe. Der Fachkräftemangel trifft auch den ärztlichen Nachwuchs. Daher ist die Weiterbildung von jüngeren Ärztinnen und Ärzten wesentlich, um die Nachfolge und damit den Fortbestand von qualitativ hochwertigen Behandlungen zu ermöglichen. Die Weiterbildungsklinik gibt uns die Möglichkeit, gute Assistenzärztinnen und -ärzte für die Lindenhofgruppe zu formen. Wir versorgen sie mit dem nötigen Fachwissen, integrieren sie in unsere Abläufe und schaffen so die Chance, sie für die Zukunft als feste Mitglieder zu gewinnen.
Die Vorgaben des Weiterbildungsprogramms für hohe Fallzahlen machen es für Assistenzärztinnen und-ärzte attraktiver, in der Urologie der Lindenhofgruppe tätig zu sein. Durch die hohen Fallzahlen bei uns können sie besonders viele Erfahrungen sammeln und dazulernen. Hohe Qualität, menschliche Patientenbetreuung auf Augenhöhe, der Einstieg in die HSM und die Weiterbildungsklinik: Das sind überzeugende Argumente, um auch am Arbeitsmarkt eine Führungsrolle zu übernehmen.
Seline Burri: Das starke interdisziplinäre Miteinander zieht sich durch die ganze Lindenhofgruppe und macht es auch interessant, in der Pflege zu arbeiten. Durch das gegenseitige Vertrauen können wir jederzeit rasch reagieren und Abläufe den jüngsten Erfahrungen angleichen. Wir haben eine einheitliche Sicht in Bezug auf Menschlichkeit und Qualität. Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachpersonen – alle ziehen am gleichen Strang und in dieselbe Richtung.
Wie erfolgt die Integration der Weiterbildungsklinik in die Fachgruppe Urologie am Lindenhofspital?
Martin Spahn: Die Urologie der Lindenhofgruppe wird die Weiterbildung übernehmen. Eine besondere Herausforderung im Belegarztsystem besteht darin, verschiedene Belegarztpraxen strukturiert in die Weiterbildung einzubeziehen. Assistenzärztinnen und -ärzte können innerhalb der Urologie zwischen den Weiterbildnern wechseln und vielschichtige Erfahrungen machen.
Wie beteiligt sich die Urologie Lindenhof an Studien und Publikationstätigkeiten?
Martin Spahn: Hier gibt es klare Vorgaben durch die HSM. Diese Tätigkeiten sind verpflichtend. Das ist auch gut so. Die Weiterentwicklung und der Fortschritt der Medizin ist nur über Studien möglich.
Wir sind mit dem Prostatazentrum Bern bereits an einer Registerstudie für Prostatakrebs beteiligt. Beim Blasenkrebs laufen zwei weitere Studien mit unserer Beteiligung an. Ein dritter Zweig ist eine angewandte Grundlagenforschung, die wir gemeinsam mit externen Partnern machen. Grosse Unterstützung erfahren wir hier vom Campus SLB, dem Forschungscampus der Stiftung Lindenhof Bern. Da diese Tätigkeiten aufwändig, aber auch wichtig sind, ist es sehr wertvoll, dass wir diese Unterstützung erfahren.
Das Prostatazentrum Bern ist seit November 2019 nach den strengen Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Welche Vorteile sind dadurch für Patienten entstanden?
Martin Spahn: Der entscheidende Vorteil für unsere Patienten ist die Behandlungsqualität. Durch die DKG-Zertifizierung findet eine Standardisierung der Abläufe statt. Sie werden zudem dokumentiert und regelmässig überprüft. Das bildet, kombiniert mit der interdisziplinären Zusammenarbeit, die Basis für kontinuierliche, hohe Qualität in der Behandlung der Patienten – ein wichtiger Aspekt, gerade in einem Belegarztsystem. Denn der strukturierte Austausch ermöglicht uns, ein einheitliches Vorgehen aufzubauen.
Seline Burri: Für die Pflege und meine Arbeit als Uro Care Nurse gilt das Gleiche: Die DKG-Zertifizierung gibt die Rahmenbedingungen vor, an die wir uns halten und die wir in den Pflegealltag integriert haben. Das sind unter anderem Qualitätskriterien wie meine Ausbildung zur Advanced Practice Nurse oder die Teilnahme an den Tumorboards. Das alles trägt zu einem einheitlichen Verständnis der Abläufe bei. Ärztliches und pflegerisches Wissen kommen zusammen. Hinzu kommt, dass die Behandlungsrichtlinien durch die DKG-Zertifizierung immer aktuell sind und wir in der Pflege neue Kompetenzen zur Qualitätssteigerung aufbauen: das aktive Angebot von pflegerischen Interventionen, die systematische Erfassung der Belastung von Patienten und Triage-Aufgaben wie beispielsweise der Einbezug der Psychosomatik. Das Zusammenspiel dieser pflegerischen Bestandteile steigert die Behandlungsqualität und ermöglicht uns eine ganzheitliche, stringente Behandlungskette über alle Fachbereiche hinweg.

Prof. Dr. med. Martin Spahn, Facharzt Urologie, spez. operative Urologie
Laut den Erhebungen des Bundesamtes für Gesundheit nimmt die Lindenhofgruppe in zwei urologischen Verfahren schweizweit einen Spitzenplatz ein: Zum einen in der radikalen Prostata-Resektion, bei welcher die gesamte Prostata entfernt wird. Zum andern in der Transurethralen Prostataresektion. Mit dieser urologischen Operationstechnik entfernen unsere erfahrenen Operateure krankhaft verändertes Prostatagewebe ohne äusseren Schnitt durch die Harnröhre hindurch.

Welche Besonderheiten zeichnen das Prostatazentrum Bern noch aus?
Martin Spahn: Das Prostatazentrum Bern der Lindenhofgruppe ist das einzige DKG-zertifizierte Prostatazentrum in einem Belegarztsetting im Kanton Bern und eines von wenigen in der Schweiz. Die Basis für das erfolgreiche Gelingen sind gegenseitiger Respekt, Transparenz und der Wille, die bestmögliche Behandlungsqualität für die Patienten zu erzielen. Das ist eine grosse Herausforderung. Ich bin positiv überrascht, wie gut wir alle zusammenarbeiten und diesem Weg folgen. Das ist aussergewöhnlich. Dazu trägt auch die Qualität der Pflege in der Lindenhofgruppe wesentlich bei. Sie ist in allen Bereichen so gut ausgebildet, wie man es nur in wenigen Spitälern vorfindet. Das ist eine wichtige Besonderheit, für Kontinuität und Qualität. Das Prostatazentrum Bern der Lindenhofgruppe wird in Zukunft das grösste Prostatazentrum der Schweiz sein. In Bezug auf neu gestellte Diagnosen weisen wir bereits die höchsten Fallzahlen des Landes aus und wir führen aktuell eine beachtliche Anzahl von Operationen durch.
Seline Burri: Unsere Fallzahlen sind auch während der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Wir können davon ausgehen, dass sie noch einmal zulegen, wenn die Pandemie überstanden ist.

«Die Pflege ist in allen Bereichen so gut ausgebildet, wie man es nur in wenigen Spitälern vorfindet.»


Das Harnblasenzentrum ist seit 2021 als Transitzentrum DKG-anerkannt. Was bedeutet das für die Lindenhofgruppe?
Martin Spahn: Rund 30 % der Tumore entstehen bei Männern in der Blase, dem Hoden oder den Nieren. Für die Urologie der Lindenhofgruppe ist das Harnblasenzentrum ein wichtiger Baustein, um die Behandlung der am häufigsten auftretenden Krebsarten des Mannes abzudecken. Dies ist ein Teil des Konzepts der Urologie Lindenhofgruppe. Dafür können wir auf bestehende Strukturen des Prostatazentrums zugreifen. Beide Zentren sind nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert auch wenn das Harnblasenzentrum inhaltlich etwas ganz anderes ist. Das alles dient der Sicherheit der Patienten und der optimalen Patientenversorgung in hoher Qualität.

Seline Burri, Pflegeexpertin, Master of Science in Nursing, Uro Care Nurse
Advanced Practice Nurses sind Pflegefachpersonen, die über einen Hochschulabschluss auf Masterstufe verfügen. Sie sind in der direkten Versorgung von Patientinnen und Patienten tätig und auf ein Fachgebiet spezialisiert. Dank intensivem klinischem Training verfügen sie über Fachkenntnisse und Kompetenzen, die ihnen erlauben, körperliche Untersuchungen, Beratungen zum Selbstmanagement von Symptomen usw. vorzunehmen. Sie sind kein Ersatz für Ärztinnen und Ärzte, können aber in enger Zusammenarbeit Aufgaben von ihnen übernehmen.

Nimmt die Uro Care Nurse im Prostatazentrum Bern eine Drehscheibenfunktion zwischen Arzt, Patient und Pflegefachpersonen ein?
Seline Burri: Das kann man so sagen. Ich führe bereits nach der ärztlichen Diagnosestellung erste Gespräche mit den Patienten durch und begleite sie bis zur Nachsorge. Ich bin für die Anliegen von Patienten zuständig, kläre auf und löse offene Fragen. Dies in ständigem Austausch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt, dem Pflegeteam, der Psychoonkologie und der Physiotherapie.
Martin Spahn: Hier ist mir wichtig, dass wir noch einmal die Nähe und die Augenhöhe zwischen Ärztinnen, Ärzten und dem Patienten betonen, mit der hier behandelt wird. Wir sind keine «Götter in Weiss», diese Zeiten sind vorbei. Die Uro Care Nurse hilft, den Dialog und den Informationsfluss mit allen Beteiligten sicherzustellen und zu strukturieren. Es gibt Ängste und Fragen, die sich in Abhängigkeit vom Eingriff wiederholen. Da ist es wichtig, dass wir alle Informationen deckungsgleich an den Patienten kommunizieren.
Seline Burri: Genau dieses Vorgehen gibt dem Patienten grosse Sicherheit. Bei Fragen zur Inkontinenz oder Erektionsstörungen bin ich häufig Ansprechperson. Ich baue dann die Brücke zu den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten und achte auf einen lückenlosen Informationsfluss.

«Die Uro Care Nurse gewährleistet die Kommunikation. Das ist eine wertvolle Unterstützung.»


Wo liegt der Unterschied zu anderen Pflegefachpersonen in der Urologie?
Seline Burri: Der Unterschied zu den diplomierten Pflegefachpersonen ist die Kombination aus dem aufgebauten Erfahrungsschatz, der Spezialisierung auf ein Fachgebiet und dem Abschluss als Master of Science. Die Weiterbildung vermittelt vertieftes Wissen in klinischen Themen. Darüber hinaus fördert sie die Fähigkeit, aktuelle Forschungsresultate korrekt zu interpretieren und in die tägliche Arbeit zu integrieren. Im Pflegealltag übernehme ich zusätzliche Aufgaben. Beispielsweise biete ich Patientenberatungen an, beantworte Fragen der Pflege und coache das Team. Als Pflegefachperson bin ich dafür eher punktuell im Einsatz. Ich begleite Patientinnen und Patienten aber dennoch über den gesamten Behandlungspfad.
Entwickeln sich Uro Care Nurses durch ihre spezialisierte Zusatzausbildung auch zu einer Entlastung auf ärztlicher Seite?
Martin Spahn: Die Uro Care Nurse gewährleistet die Kommunikation. Das ist eine wertvolle Unterstützung. Sie ist das Verbindungsglied zwischen der jeweiligen Abteilung, den Ärztinnen und Ärzten, den Patientinnen und Patienten und der Organisation.
Seline Burri: Meine Aufgabe sehe ich in gewissem Sinne auch als Bindeglied zwischen Patientin, Patient, Ärzteschaft und der Abteilung. So können wir stets sehr aktuell neue Erkenntnisse, Anregungen oder Wünsche aus der Urologie berücksichtigen und integrieren. Das bringt Transparenz und ist effizient.
Wo wird die zukünftige Entwicklung der Uro Care Nurse liegen?
Seline Burri: Bis anhin war ich sehr fokussiert auf Patienten des Prostatazentrums. Mit den steigenden Fallzahlen des Harnblasenzentrums werde ich in Zukunft die Leistungen und das Beratungsangebot in dieser Disziplin ausbauen. So werden wir auch hier die Qualität der Behandlungen weiter verbessern. Dies in direktem Austausch mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Wenn sie im Dialog mit Patientinnen und Patienten Optimierungspotenzial aufdecken, kann ich direkt reagieren und die folgenden Patientengespräche laufend verbessern. Ein kontinuierlicher Prozess, für den man auch eine gewisse Ausdauer mitbringen muss. Aktuell baue ich das Nachsorgeangebot nach Eingriffen an der Harnblase aus. Hier haben wir noch gute Möglichkeiten für Entwicklung. Da die Rolle der Uro Care Nurse noch sehr neu ist, gilt es ausserdem, ein schweizweites Netzwerk aufzubauen. So können wir künftig den Austausch mit anderen Uro Care Nurses sicherstellen. Die Physiotherapie der Lindenhofgruppe bietet zu urologischen Themen ein spezialisiertes Leistungsangebot, zu dem das Beckenbodenzentrum zählt.
Was bedeutet das für die Patienten?
Martin Spahn: Aufgrund der modernen Eingriffe mit dem Da Vinci-Operationssystem klagen Patienten immer seltener über zum Beispiel Inkontinenz oder erektile Dysfunktionen. Dennoch ist das physiotherapeutische Angebot des Beckenbodenzentrums sehr wichtig.
Seline Burri: Auch aus Patientensicht. Denn sie haben oft bereits davon gehört oder gelesen, dass dieses Angebot hilfreich ist. Dementsprechend sind sie froh, dass die Lindenhofgruppe diese spezialisierte Physiotherapie mit dem Beckenbodenzentrum anbietet.

«Da Vinci ist ein bereits realer Schritt in die Zukunft.»


Ist Da Vinci ein Schritt in die Zukunft oder längst fortschrittliche Realität?
Martin Spahn: Ich formuliere das so: Da Vinci ist ein bereits realer Schritt in die Zukunft. Die Da Vinci-Technologie ist eine grundlegende Verbesserung der minimal-invasiven Technik. Die Präzision ist deutlich höher als bei allen anderen Techniken. Dies wiederum verbessert die Qualität der Eingriffe. Wir können davon ausgehen, dass weltweit rund 90 % aller Prostata- oder Nierenkrebs-Eingriffe mit dem Da Vinci gemacht werden. Dabei muss man bedenken, dass die Maschine, das benötigte Material und weitere Faktoren sehr kostenintensiv sind. Trotzdem hat sich die Da Vinci-Technologie weltweit durchgesetzt. Dafür kann es nur einen Grund geben: die bessere Behandlungsqualität. Eine Vorausetzung für qualitativ hochwertige Eingriffe an Patientinnen und Patienten hat aber auch mit der Da Vinci-Technologie nicht geändert: Man muss ein guter Operateur oder eine gute Operateurin sein.
Wie wichtig ist es für die Lindenhofgruppe, über dieseTechnik zu verfügen?
Martin Spahn: Die Anschaffung sendet viele Botschaften. Aufgeklärte Patientinnen und Patienten haben längst davon erfahren und werden grundsätzlich immer minimal-invasive Eingriffe bevorzugen. Da Vinci-Technik ist eine fortschrittliche Behandlungsmethode. Das strahlt positiv auf die Lindenhofgruppe und die Urologie aus. Neue Kolleginnen und Kollegen sehen in dieser Technik durchaus ein Argument, für ein solches Spital tätig zu sein. Auch sie möchten Krebs mit modernen Mitteln bekämpfen. Und, nicht zuletzt, tragen wir dadurch nach aussen, dass wir das Wohl unserer Patientinnen und Patienten ins Zentrum stellen. Auch, wenn es kurzfristig gesehen einer Investition bedarf.
Welche Eingriffe werden mit dem Da Vinci in der Urologie durchgeführt?
Martin Spahn: Mit dem Da Vinci-System werden am Lindenhofspital in erster Linie Prostata-, Nieren- und Nebennierenkarzinome operiert. Die Da Vinci-Anwendung beim Harnblasenkrebs wird bei der Lindenhofgruppe momentan nur in ausgewählten Einzelfällen vollzogen. Für diese Eingriffe mit der Da Vinci-Technologie laufen momentan in England Studien. Wenn die Ergebnisse der abgeschlossenen Studie bestätigen, dass die Da Vinci-Technik sich bei Harnblasen-Eingriffen ebenfalls bewährt, werden wir auch hier umstellen.
Welche Vorteile hat der Da Vinci-Einsatz für Patientinnen und Patienten im Vergleich zu konventionellen Operationsmethoden?
Seline Burri: Im Vergleich zu den offenen Eingriffen sind bei den minimal-invasiven Eingriffen nur noch kleine Schnitte notwendig. Dadurch sind die Patientinnen und Patienten schneller wieder mobil. Sie haben weniger Schmerzen, und der Heilungsprozess wird beschleunigt. Das alles führt zu einer verkürzten Aufenthaltsdauer im Spital – unsere Patientinnen und Patienten können rascher wieder nach Hause entlassen werden.
Was sind die Erfahrungen nach knapp zwei Jahren Da Vinci am Lindenhof?
Martin Spahn: Neben den Vorteilen, die sich auf der Seite der Patientinnen, Patienten und der Pflege ergeben, ist es auch für die Operateure und Operateurinnen weniger ermüdend, mit dem Da Vinci zu operieren. Wir sind froh, dass das interne Interesse an dieser Technik steigt und haben auch das spezialisierte OP-Pflege-Team in den letzten beiden Jahren ausgebaut. Parallel haben wir die Ausbildung am Da Vinci für interessierte Kolleginnen verbessert. Wir setzen den Da Vinci-Roboter zunehmend auch in anderen Fachdisziplinen ein, beispielsweise in der Chirurgie, in der Gynäko-Onkologie und in der Thoraxchirurgie.
Seline Burri: Seitens der Patientinnen und Patienten liegen die Vorteile klar auf der Hand. Wir Pflegefachpersonen freuen uns, wenn Operierte nach einem Eingriff weniger Schmerzen haben, besser Heilung finden und so schneller wieder fit sind.
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