USZ führt neue Vierer-Leitung für eine Klinik ein

Das Zürcher Unispital probt neue Führungsmodelle: Erstmals überlässt es die Leitung einer Klinik vier Personen.

, 21. Dezember 2022 um 13:49
image
Die Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am USZ. | zvg
Vier Einheiten, vier Leiter und ein gemeinsames Direktorium: So will das Universitätsspital Zürich (USZ) künftig eine seiner grössten Kliniken führen: Die Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie erhält neue Strukturen.

Flachere Hierarchien

Das USZ und die ebenfalls beteiligte Universität Zürich streben einen Kulturwandel an. Sie möchten flachere Hierarchen, mehr Teamarbeit und wollen mehr Verantwortung übertragen, wie es in einer Mitteilung heisst.
Neu ist, dass nicht wie bisher eine einzelne Person – nämlich Pierre-Alain Clavien –, sondern ein Vierer-Direktorium die Gesamtverantwortung für Klinik, Forschung, Lehre und Administration übernimmt.

Das sind die neuen Leiter

Das Direktorium besteht aus den Leitern der neu gegründeten vier Einheiten. Für den Vorsitz wechseln sich die vier Leiter im Rotationssystem alle drei Jahre ab.
Die vier Einheiten und ihre neuen Leiter sind:
Kolorektale Chirurgie und Proktologie unter der Leitung von Matthias Turina
image

Oberer Gastrointestinaltrakt und endokrine Chirurgie unter der Leitung von Christian Gutschow
image

Allgemeinchirurgie und operative Onkologie unter der Leitung von Kuno Lehmann

image

Hepatopankreatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie unter der zwischenzeitlichen Leitung von Henrik Petrowsky. Diese Einheit wird vom künftigen Lehrstuhlinhaber geleitet. Das Berufungsverfahren läuft.
Der heutige Klinikdirektor Pierre-Alain Clavien wird Ende Januar 2023 als Professor an der Universität Zürich emeritiert und tritt auf diesen Zeitpunkt auch aus dem Universitätsspital aus.

Drei ärztliche Co-Direktoren

Das USZ hat vor einiger Zeit auch der ärztlichen Direktion des Spitals eine neue Struktur gegeben. Die über 40 Kliniken und Institute des Spitals werden neu von drei ärztlichen Co-Direktoren geführt, die dem ärztlichen Direktor unterstellt sind.

Neuer Direktor gesucht

Das USZ ist ausserdem auf der Suche nach einer neuen Führungsperson, welcher den bisherigen Direktor Gregor Zünd ablöst.
  • spital
  • universitätsspital zürich
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

image

Stadtspital-Chefarzt wird Klinikdirektor am Universitätsspital Zürich

Lars C. Huber wechselt ans Universitätsspital und übernimmt den Lehrstuhl für Innere Medizin.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.