Von der Zulassung eines Arzneimittels durch Swissmedic bis zur Aufnahme in der Spezialitätenliste dauert es immer länger. Dies besagen Daten von Interpharma,
welche die «Sonntagszeitung» erhielt.
Dabei wurde der Zeitraum seit 2016 betrachtet. Damals dauerte es im Schnitt 60 Tage, bis ein neues zugelassenes Medikament in der Grundversorgung finanziert wurde. Und diese 60-Tage-Frist schreibt eigentlich auch die Verordnung über die Krankenversicherung vor.
Im letzten Jahr 2022 betrug die Dauer dann bereits 134 Tage – und im laufenden Jahr (Januar bis Oktober) liegt der Wert bei 306 Tagen.
Warum nicht gleichzeitig?
Dies sind die Durchschnittswerte. Derzeit kommen aber auch fast vier von zehn Medikamenten (38 Prozent) erst nach einem Jahr auf die Spezialitätenliste.
Wie kommt das? Klar ist, dass es bei den Preisverhandlungen zwischen Herstellern und BAG stockt. Interpharma-CEO René Buholzer erklärte gegenüber der SoZ, dass es schwieriger geworden ist, sich bei personalisierten Therapien auf einen Preis zu einigen.
Ein weiterer Grund scheint aber in der Belastung des BAG zu liegen – denn das Amt selber erklärt die Verlängerungen teils mit den immer rascheren Zulassungen durch FDA, EMA und Swissmedic.
Grundsätzlich aber verweist das Bundesamt zurück auf die Hersteller: Die könnten ihre Gesuche um WZW-Prüfung auch parallel mit der Swissmedic-Verfahren starten – was sie offenbar selten tun.
Doch die Hauptursache für Verzögerungen sei eine andere: die «sehr hohen Preisforderungen der Pharmaunternehmen.»
Beim Vorschlag einer Parallel-Eingabe widerspricht wiederum Interpharma: Laut BAG-eigenen Vorgaben sei eine gleichzeitige Einreichung gar nicht möglich. Der Verband veröffentlichte dazu einen Thread auf X.