Spielerisch Antibiotikaresistenzen bekämpfen

Die Genfer Gesundheitsbehörden setzen auf ein Online-Spiel, das für den richtigen Umgang mit Antibiotika sensibilisieren soll.

, 21. November 2023 um 14:45
image
Wird es ihm gelingen, die Bewohner von Simak zu heilen | Screenshot
Im Rahmen einer Aufklärungskampagne für einen vernünftigen Umgang mit Antibiotika hat die kantonale Genfer Gesundheitsdirektion ein «Game» entwickelt, das der Bevölkerung die Problematik der Antibiotikaresistenz näher bringen soll.
Das rund 15-minütige französischsprachige Spiel «Med-Bay-418» versetzt laut Mitteilung den Spieler in die Rolle verschiedener Charaktere: Auf einem abgelegenen Planeten, auf dem die medizinischen Roboter ausgefallen sind, müssen die Spieler kranke Menschen aufnehmen und über die beste Behandlung entscheiden.
Med-Bay-418

Antibiotikaresistenz: ein grosses Problem

Antibiotikaresistenz beschreibt ein Phänomen, das sich durch den Missbrauch von Antibiotika verstärkt hat: Nämlich die Fähigkeit von Bakterien, Antibiotika-Behandlungen zu überlisten. Diese multiresistenten Bakterien («superbugs») schränken die Behandlungsmöglichkeiten ein und erschweren die Patientenversorgung.
Im Jahr 2019 waren weltweit mehr als eine Million Todesfälle auf Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien zurückzuführen. Prognosen zufolge könnte diese Zahl bis 2050 auf 10 Millionen steigen. Infektionen wären dann wieder die häufigste Todesursache, wie vor der Entdeckung der Antibiotika. Vor diesem Hintergrund findet jedes Jahr vom 18. bis 24. November die Sensibilisierungswoche für den sinnvollen Einsatz von Antibiotika statt.
  • Prävention
  • Antibiotika
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Zigarettenab­fälle verbreiten resistente Keime

Wenn Zigarettenfilter in Gewässern landen, können sich darauf krankheitserregende Keime und Bakterien mit Antibiotikaresistenzen ansiedeln, zeigt eine Studie.

image

Uni Bern: Professur für Klimafolgen & Gesundheit

Damit baut die Universität Bern ihre Forschung an der Schnittstelle von Präventivmedizin und Klimawissenschaften aus.

image

Schweizer Spitäler könnten bei der Nachsorge nachbessern

Ein Bericht zeigt: Im Vergleich mit anderen Ländern müssten sich Schweizer Spitäler nach dem Austritt noch mehr um ihre Patienten kümmern.

image

Ärzte sollen heilen, nicht vorbeugen

Prävention hat längst einen festen Platz in der Grundversorgung. Doch nun regen Mediziner einen Kurswechsel an: Sie erkennen Prävention als Problem.

image

Gefahr im Verborgenen: Herzinsuffizienz bei Diabetes

Um die Bedrohung von Herzinsuffizienz bei Diabetespatienten rechtzeitig zu bekämpfen, setzen Schweizer Experten auf Früherkennung. Dazu gibt es ein neues Konsensuspapier.

image

Mammographie: Studie aus Luzern erhärtet den Nutzen von Screening-Programmen

In Kantonen ohne Vorsorge-Angebote finden sich mehr Frauen mit eher grösseren Tumoren sowie eher mit Lymphknotenbefall – also mit schlechteren Heilungschancen.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.