Wenn Pflegefachleute und Hausärzte das gleiche tun

Eine Untersuchung in den USA ergab, dass Pflegefachleute und Ärzte in der Grundversorgung die gleichen Behandlungen verordnen - mithin die gleiche Kompetenz an den Tag legen.

, 21. Juni 2016 um 15:08
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Pflegefachleute haben es schwer: Sie kämpfen nicht nur im Berufsalltag, sondern auch auf politischer Ebene für mehr Anerkennung (siehe hierhier und hier). Latent steht die Befürchtung im Raum, sie seien für medizinische Behandlungen weniger qualifiziert als Ärzte.
Dank einer neuen Studie aus den USA, publiziert im Fachjournal Annals of Internal Medicine, sehen sie sich nun aber bestärkt: Die Ergebnisse zeigen, dass Pflegefachleute und Ärzte in der Grundversorgung unabhängig voneinander die gleichen Behandlungen wählen. Untersucht wurden gewöhnliche Fälle wie Atemwegserkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen. 
Die Forscher untersuchten, wie häufig Pflegefachleute und Hausärzte Antibiotika verschrieben, Röntgenaufnahmen sowie MRIs durchführen liessen. Der Vergleich förderte keine Unterschiede zutage. Pflegefachleute verwiesen die Patienten auch nicht häufiger an eine andere Gesundheitsinstitution weiter, als dies die Hausärzte taten. 
Studie
John N. Mafi et al: «Comparing Use of Low-Value Health Care Services Among US Advanced Practice Clinicans and Physicians» - in: «Annals of Internal Medicine», 21. Juni 2016
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