Was schuldet der Regulator dem Innovator?
Ist eine Idee auf dem Markt lanciert, entscheiden die Kunden über deren Erfolg. Doch auch dem Staat obliegt eine wichtige Aufgabe: Er setzt die richtigen Rahmenbedingungen. Dabei reguliert er auch zahlreiche Branchen, Märkte und Bereiche. Das tut er mit Gesetzen, die zum Teil Dutzende Jahre alt sind
, 10. Januar 2022, 11:00Innovation überholt Regulierung
Welche Regulierungsstrategie ist die Richtige?
- regulatorische Hindernisse aus dem Weg räumen, die zum vornherein gewisse Geschäftsmodelle verhindern. Dazu kann er Gesetze anpassen, oder neue Gesetze schaffen. Das geht in unserem System (zu) langsam;
- überregulierte Branchen so deregulieren, dass gleich lange Spiesse mit den neuen Marktteilnehmern hergestellt werden;
- seine wirtschaftsrelevanten Regulierungen grundsätzlich und konsequent «technologieneutral» aufsetzen, etwa nach dem Prinzip «was analog erlaubt ist, soll digital auch erlaubt sein»;
- nach dem Vorbild des Gesundheitswesens (KVG) in Gesetzen «Experimentierartikel» schaffen; diese erlauben für eine begrenzte Phase und streng kontrolliert das Ausprobieren neuer Ideen, ausserhalb des gesetzlichen Rahmens.
Wir brauchen eine technologieunabhängige Regulierungsstrategie, die Experimente zulässt
- Wir haben eine zunehmend aufwändige behördliche Bürokratie, die auf etablierte und administrativ starke Firmen ausgerichtet ist. Es braucht insbesondere für Startups den Fast-Track mit Sonderlösungen und/oder Bürokratieabbau. Dazu gehören eine konsequente Vereinfachung und Digitalisierung des Verkehrs mit Behörden.
- Die Schweiz hat für Investoren ungünstige steuerliche Rahmenbedingungen, etwa die Anrechnung von Venture Capital in der Vermögenssteuer. Die Abschaffung der Vermögenssteuer, die uns im internationalen Vergleich benachteiligt, ist anzustreben.
- Es wird zunehmend schwierig, Talente von ausserhalb der EU zu rekrutieren. Es braucht eine erleichterte Regelung, damit wir hochqualifizierte Fachleute für Forschung und Innovation unkompliziert in die Schweiz bringen können.
Artikel teilen
Loading
Comment
2 x pro Woche
Wer macht die beste Medizin und wie erfährt das der Patient?
Teuerung, höhere Löhne und Energiekrise: ein toxischer Mix für die Spitäler, die bessere Erträge erzielen wollen. Gute Qualität einfach zu vermitteln, könnte den Unterschied ausmachen.
Das Elektronische Patientendossier wird für alle kommen
Es herrscht breiter Konsens, dass bei der kommenden Revision der Gesetzgebung Elektronisches Patientendossier die Pflicht für ein Dossier eingeführt wird.
Zur Rose-Gruppe will nun früher in die Gewinnzone gelangen
Europas grösste E-Commerce-Apotheke beschleunigt den Weg zur Profitabilität. Das Unternehmen bestätigt zudem die mittelfristige Ebitda-Zielmarge.
Halbwahrheiten, Irrtümer und Widersprüche in der Spitaldiskussion
Die Spitaldiskussion ist in der Sackgasse: Zu viele Leute mit zu wenig Fachverständnis reden mit. Halbwahrheiten und Irrtümer werden zu Dogmen und führen zu widersprüchlichen Reformrezepten.
Amazon steigt im grossen Stil ins Arztgeschäft ein
Amazon übernimmt die Arztpraxis-Kette One Medical. Mit der Milliardenübernahme will der Online-Riese die Gesundheitsversorgung neu erfinden.
Finanzielle Sanierung der Gesundheitsversorgung: Interessenkonflikte der Kantone abbauen
Die Gretchenfrage der laufenden Gesundheitsreformen lautet: Gelingt die Gratwanderung zwischen Plan und Markt ohne Absturz in die Planwirtschaft? Neben den finanziellen Fehlanreizen – Stichwort duale Finanzierung – gehört sicher die kantonale Planungskompetenz zu den grössten Kostentreibern.
Vom gleichen Autor
Viktor 2022: Nominieren Sie jetzt!
Würdigen Sie aussergewöhnliche Leistungen im Gesundheitswesen 2022 und nominieren Sie bis Ende Januar Ihren persönlichen Favoriten.
Der ORBIS U Frame wird pilotiert
«Willkommen bei ORBIS» – seit vielen Jahren begrüsst ORBIS NICE seine Anwender mit diesen Worten. Als Marktführer im deutschsprachigen Raum hat ORBIS täglich viele tausend Nutzer aus allen Arbeitsbereichen eines Krankenhauses.
Integrierter Stroke-Patientenpfad: Denkanstösse zur Optimierung des aktuellen Stroke-Patientenpfades in der Schweiz
Überall wird von Value-based Healthcare [VBHC] und integrierter Versorgung gesprochen. Doch wie geht das? Basierend auf Interviews mit Expert:innen und aktueller Literatur haben wir VBHC- Prinzipien auf den Stroke-Patientenpfad angewandt.