Inselspital: Top-Neurochirurg geht unter die Gründer

Philippe Schucht, der Hirntumorspezialist des Berner Inselspitals, ist Mitgründer der neu lancierten Plattform Trustedoctor. Die Idee dahinter: Vom Wohnzimmer aus die optimale Krebs-Behandlung auf der ganzen Welt finden.

, 15. August 2017 um 08:58
image
  • insel gruppe
  • spital
  • onkologie
image
Philippe Schucht: Chief Medical Officer von Trustedoctor | PD
London, New York, Frankfurt oder Zürich: Geht es um Krebsbehandlungen, wollen Patienten oder deren Angehörige den besten Spezialisten rund um den Globus. Und genau das ist die Mission der jetzt in London offiziell gestarteten Webseite Trustedoctor.
Mitgründer und Chief Medical Officer des Start-ups Trustedoctor ist Philippe Schucht. Er ist Leitender Arzt und Leiter Lehre und Forschung an der Uniklinik für Neurochirurgie des Inselspitals in Bern.

Zugang zu 500 Top-Ärzten

Derzeit konzentriert sich die Webseite auf Hirntumore; 28 Spezialisten sind auf der Plattform gelistet. Das Ziel: Innerhalb von zwei Jahren eine Datenbank für 20 Krebsarten mit 500 weltweit führenden Spezialisten.
Bisher haben über 120 Benutzer, darunter Patienten, Ärzte oder Patientenorganisationen die Plattform getestet, wie das Magazin «European CEO» berichtet. Das Start-up sei zudem mit Spitälern in Grossbritannien und in ganz Europa im Gespräch, um eine Plattform für Patienten-Arzt-Interaktionen zu schaffen. 

Roger Stupp im Advisory Board

Gründer der Firma sind nebst Philippe Schucht Greg Jarzabek (CEO) und Lukasz Rzeczkowski (Chief Development Officer). Alle drei Unternehmer waren überzeugt, dass es einen besseren Weg für Krebspatienten geben sollte, die besten Spezialisten zu finden und so die optimale Behandlung zu erhalten.
Im Advisory Team von Trustedoctors sitzt zudem Roger Stupp als Chief Strategic Advisor. Stupp war Direktor der Klinik für Onkologie am Universitätsspital Zürich (USZ). Heute ist er tätig als Professor für Neurochirurgie, Neurologie und Onkologie an der Northwestern University Feinberg School of Medicine. Unterstützt wird die Plattform Trustedoctors darüber hinaus von 15 Krebs- und Patientenorganisationen aus der ganzen Welt. 

So funktioniert Trustedoctor

Anders als auf anderen Plattformen müssen Spezialisten für die Datenbank-Aufnahme nichts bezahlen. Viel mehr zählt für das Medical Advisory Board von Trustedoctor die akademische Leistung, die klinische Exzellenz und Peer-Empfehlungen.
Das Beratungshonorar wird von den Ärzten selbst festgelegt, wobei ein Prozentsatz aller Einnahmen direkt an einen Sozialfonds geht, um bedürftigen Patienten zu helfen. Ein Prozentsatz wird von Trustedoctor erhoben, um die Plattform zu unterstützen und der Rest geht an den Berater. Alle Spezialisten haben auch die Wahl, die Beratung kostenlos durchzuführen.
image
Diagnosen, Meinungen, Behandlungen | Screenshot TD
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

image

Schon wieder eine Entlassung am Bürgerspital

Angestellt und nach anderthalb Jahren schon wieder weg: Die Solothurner Spitäler haben einen Chefarzt freigestellt.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.