Suizid-Trägodie befeuert Diskussion um Arbeitsbedingungen

In den USA hat sich eine Person während der Nachtschicht im Spital das Leben genommen. Der Vorfall überschattet ein neues Gesetz, das Burnout und Suizide im Gesundheitswesen verhindern soll.

, 10. Mai 2022 um 08:17
image
  • spital
  • pflege
Im Spital Santa Clara Medical Center in den USA ist es zu einem tragischen Vorfall gekommen: Ende April hat sich eine Person während der Arbeit das Leben genommen, wie zahlreiche US-amerikanische Medien nun berichten. 
Demnach soll sich die Person, die in der Pflege im Emergency Room arbeitete, während der Nachtschicht vor einem Kollegen mit einer Handfeuerwaffe erschossen haben. Der Vorfall ereignete sich in einem Versorgungsraum in der Notfallaufnahme im Spital in Kalifornien. 

Zusammenhang zwischen Vorfall und Job unklar

Rakesh Chaudhary, der Chefarzt des Spitals, das zur Health Maintenance Organization Kaiser Permanente gehört, bestätigte gegenüber den Medien, dass der Tod des Mitarbeiters ein Suizid war. Der Vorfall und die Umstände würden nun untersucht. 
Es ist bislang unbekannt, ob und wie der tragische Suizid, die psychischen Probleme der Person und die Arbeit im Spital Santa Clara Medical Center zusammenhängen. Trotzdem will Kaiser Permanente den Mitarbeitenden infolge des Vorfalls mehr Ressourcen für die psychische Gesundheit zur Verfügung stellen.

Suizid wirft in den sozialen Medien hohe Wellen

Die tragische Geschichte befeuert jetzt die Diskussion um die Personalausstattung und Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Auch in den USA leiden gerade viele Mitarbeitende in der Pflege an Überarbeitung, fühlen sich ausgebrannt und wollen den Beruf verlassen. Dies zeigen die zahlreichen Bekundungen zum Vorfall und Erfahrungsberichte auf den sozialen Medien.  
Der Suizid ereignet sich wenige Monate, nachdem der «Health Care Provider Protection Act» vom US-Kongress verabschiedet und von Präsident Joe Biden in Kraft gesetzt wurde. Das Gesetz wurde entwickelt, um Burnout zu bekämpfen, Suizide zu verhindern und das Bewusstsein für Depressionen und andere psychische Gesundheitsprobleme bei Mitarbeitenden im Gesundheitswesens zu schärfen. 
Dieser Beitrag behandelt das Thema Suizid. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, sich in einer suizidalen Krise befinden, wenden Sie sich an folgende Stellen:

  • Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143  
  • Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147  
  • Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
  • Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben: Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid | Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils

Quellen: 


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Thurmed Gruppe sucht neuen Finanzchef

CFO Peter Heri will nach 16 Jahren im Amt kürzertreten.

image

Spital STS führt Spital Zweisimmen uneingeschränkt durch den Winter

Der STS-Verwaltungsrat will damit der Region und den Angestellten weiter Perspektiven geben.

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

Swiss Nurse Leaders: Wechsel im Vorstand

Hans-Peter Wyss vom Spital Menziken folgt auf Ursi Rieder.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.