Tagsüber heilen sie – am Abend schreiben sie über Mord

Ärztinnen und Ärzte sind besonders gewiefte Krimischreiber. Wer über die Festtage Zeit zum Lesen hat, kann sich zu Gemüte führen, was für böse Dinge sich Menschen ausdenken können, die sich gewohnt sind, anderen zu helfen.

, 26. Dezember 2018 um 08:56
image
  • krimi
  • ärzte
«Nach einem Tag, an dem man immer lächeln und freundlich sein muss, tut es gut, abends an den Computer zu sitzen und jemanden umzubringen», sagt die krimischreibende norwegische Gynäkologin Jorun Thörring.
Sie ist nicht die einzige Ärztin, die so denkt. Auch in der Schweiz ist das Schreiben von Kriminalromanen bei Medizinern ein beliebtes Hobby. Seltsam? Nicht unbedingt. «Als Arzt», sagt Peter Hänni, der als Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Solothurn praktiziert, «sieht und hört man viel, manchmal auch üble Geschichten.» Man sei  geübt darin, Menschen zu beobachten.
Die Ideen und das Personal für die Morde finden die aus Arztkreisen stammenden Krimiautoren oft in ihrem beruflichen Alltag: Zum Beispiel tödliche Operationen, Sterbehilfe oder Familienintrigen.
Auch die deutsche Anästhesistin und Psychotherapeutin Anne Kuhlmeyer ist nebenbei Krimi-Autorin. Sie hält das für eine geniale Kombination, um die Welt besser zu verstehen.

Kriminalromane aus ärztlicher Hand:


Peter Hänni, Hals-Nasen-Ohren-Arzt:
  • «Rosas Blut»
  • «Samenspende»
  • «Freitod, der 13.»
  • «Boarding Time»
Frank Köhnlein, Kinder- und Jugendpsychiater:
  • «Vollopfer»
  • «Kreisverkehr»
Esther Pauchard, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie:
  • «Jenseits der Couch»
  • «Jenseits der Mauern»
  • «Tödliche Macht»
  • «Jenseits der Rache»
  • «Tödliche Praxis»
Telemachos Hatziisaak, Facharzt für Innere Medizin:
  • «Kalte Allianz»
  • «Sabotageakt»
  • «Hasardeur»
Paul Wittwer, Allgemeinmediziner:
  • «Eiger, Mord und Jungfrau»,
  • «Giftnapf»
  • «Widerwasser»
  • «Bestzeller»
Robert Vieli, pensionierter Hausarzt:
  • «Hinter der Mauer»
  • «Der Schreibtischtäter»
  • «Demontage eines Politikers»
Christine K. Gubler, Gynäkologin:
  • «Zürich–Glarus retour»
  • «Der lange Arm der P26»
  • «Tierfehd»
  • «Klöntal»
Hansruedi Gehring, Psychiater (gestorben 2015): «Rätselhafter Tod in Zähringen»
Marc Gertsch, ehemaliger Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie:
  • «Der Kardinal hinkt»
Jorun Thorring, Gynäkologin, Norwegen:
  • «Glaspuppen»
  • «Kein Zeichen von Gewalt»
Anne Kuhlmeyer, Psychotherapeutin, Deutschland:«Drift»«Freitags Tod»«Die Spur der Zugvögel»«Es gibt keine Toten»«Thymian und Blut»«Night Train»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Berner Zeitungen verletzten Privatsphäre einer Ärztin

Ein Artikel in den Berner Medien enthielt zu viele Details über eine verurteilte Ärztin. Der Pressrat gab deshalb den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD) recht.

image

EPD: Verschnaufpause für Ärztinnen und Ärzte

Die Anschlusspflicht für Ärztinnen und Ärzte ans EPD soll erst mit der grossen Revision eingeführt werden.

image

USA: Milliardärin befreit Medizinstudenten von Studiengebühren

Am Albert Einstein College of Medicine in New York lernen die Medizinstudenten ab sofort gratis. Dank einer Milliardenspende.

image

Der IV fehlen die Ärzte – weil niemand dort arbeiten will

Schlechtes Image, andere Kultur: Deshalb hat die IV so grosse Mühe, genug Ärzte und Ärztinnen für die IV-Abklärungen zu finden.

image

Weltweit eines der ersten High-End-Dual-Source-CT-Systeme im Ensemble Hospitalier de la Côte in Morges

Welche Vorteile daraus für die regionale Bevölkerung entstehen, lesen Sie im nachfolgenden Interview mit Dr. Mikael de Rham, CEO vom Ensemble Hospitalier de la Côte (EHC).

image

Schönheitsoperationen: Lieber ins Nachbarland

Weltweit boomt die Schönheitschirurgie. Aber Zahlen zeigen: Schweizerinnen lassen sich lieber im Ausland operieren.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.