Swissmedic warnt vor kriminellen Lieferanten

«Ivermectin ist kein Wundermittel gegen Covid-19.» Swissmedic wiederholt mit dieser Aussage auf Twitter ihre Warnung vom 2. November 2021.

, 28. Januar 2022 um 10:42
image
  • ivermectin
  • swissmedic
  • arzneimittel
  • medikamente
«Kaufen sie keine Medikamente zur Behandlung oder Vorbeugung einer Covid-19 Infektion im Internet». Diese Warnung publizierte Swissmedic am 2. November 2021.
Die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte schrieb damals, die Zollstellen der eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hätten bei Kontrollen mehr illegale Arzneimittelsendungen entdeckt und an Swissmedic weitergeleitet. 
Unter den illegalen Arzneimittelimporten hätten auch Sendungen mit Medikamenten gegen Würmer und andere Parasiten zugenommen, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Ivermectin.
«Besonders bedenklich ist, dass die Wirksamkeit dieser Mittel gegen Covid-19 nicht im Rahmen eines Zulassungsverfahrens geprüft wurde, und solche Arzneimittel von nicht kontrollierten Herstellungsorten und kriminellen Lieferanten stammen», schrieb Swissmedic vor knapp drei Monaten.
Nun sah sich die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde dazu veranlasst, auf Twitter ihre Warnung zu wiederholen: «Ivermectin ist kein Wundermittel gegen Covid-19. Die Firma Merck warnte bereits im Februar in einem offiziellen Statement vor der Einnahme des Entwurmungsmittels für Tiere.»
Warum also diese Wiederholung? «Wir haben festgestellt, dass auf den sozialen Medien wieder aktiver darüber diskutiert wird, warum Swissmedic Ivermection nicht als Medikament zur Bekämpfung von Corona zulasse», erklärt Swissmedic-Sprecher Alex Josty.
Hinzu kommt, so Josty weiter, dass sowohl die Herstellerin Merck wie auch die amerikanische Gesundheitsbehörde explizit vor der Einnahme abraten.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Nestlé entwickelt Pizzen und Bowls für Semaglutid-Patienten

Eine eigene Marke soll den Nutzern von «Abnehmspritzen» wie Ozempic und Wegovy die entscheidenden Nährstoffe bieten.

image

Auch Roche meldet Erfolg mit «Abnehm-Spritze»

Der Wirkstoff CT-388 zeigt in einer ersten Studie eine raschere Wirkung als ähnliche Produkte – und einen starken Einfluss auf die Blutzucker-Regulation.

image

Auch im Wallis sollen Apotheker freier Medikamente abgeben können

Dabei geht es nicht nur um tiefere Kosten – sondern auch um die Versorgung in Gegenden mit geringer Ärztedichte.

image

Was Verena Nold wirklich sagte

Die Santésuisse-Präsidentin teilt gegen die Politiker aus und unterstützt die Kostenbremse-Initiative.

image

Weniger Originalpräparate, mehr Biosimilars

Der Anteil an Biosimilars liegt bei 50 Prozent. Zu wenig - weshalb nun verschiedene Massnahmen in Kraft treten.

image
Gastbeitrag von Enea Martinelli

Wir verlieren wichtige Medikamente – für immer

Dass es bei Heilmitteln zu Lieferengpässen kommt, ist bekannt. Doch das Problem ist viel ernster. Zwei Beispiele.

Vom gleichen Autor

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.

image

«Die Spitäler sind selber schuld»

Santésuisse-Präsident Martin Landolt über defizitäre Spitäler, den Tardoc-Streit, ambulante Pauschalen und unnatürliche Kooperationen.