Swiss Medical Network «behauptet sich gut»

Trotz der Gesundheitskrise zeigte sich Swiss Medical Network im zurückliegenden Jahr insgesamt widerstandsfähig und konnte den Umsatz sogar steigern.

, 26. März 2021 um 07:17
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Wieweit eine Luxushotelgruppe mit einer Spitalgruppe zusammenpasst, wieweit zwischen diesen ungleichen Segmenten Synergien geschaffen werden, ist nicht allen klar. Vielleicht liefern die am Freitag publizierten Jahreszahlen der Aevis Victoria für 2020 eine leise Antwort: Der Hotellerie gings pandemiebedingt miserabel; der Spitalbereich behauptete sich gut.
So lässt sich das zurückliegende Geschäftsjahr kurz zusammenfassen. Swiss Medical Network heisst der genannte Spitalbereich, wobei Brancheninsider immer noch von Genolier sprechen. 

Höherer Umsatz - trotz Lockdown

Obschon zwischen dem 16. März und dem 27. April 2020 keine Operationen durchgeführt werden konnten, stieg der Nettoumsatz um 2,2 Prozent auf 547 Millionen Franken.
«Swiss Medical Network behauptet sich gut», steht in der Medienmitteilung vom frühen Freitagmorgen zu lesen. «Die operative Leistung blieb trotz des herausfordernden Umfelds solide, begünstigt durch eine strenge Kostenüberwachung, unterstützende Massnahmen sowie realisierte Einsparungen.»
An der Online-Medienkonferenz am späteren Freitagvormittag bezeichnete Antoine Hubert das organische Wachstum von 0,9 Prozent als eines der Highlights des Jahres. Zudem sagte er: «Wir wollen qualitätsgetrieben bleiben». Bei diesen Worten verwies der VR-Delegierte auf die Clinique Générale-Beaulieu, welche gemäss einem Rating der weltweit besten Spitäler des US-Magazins Newsweek den 10. Rang erreichte. 

Minus 31 Millionen

Was die Gruppe als ganzes, eben die börsenkotierte Aevis Victoria betrifft, so ist ein Verlust von 31 Millionen Franken zu beklagen. 2019 gabs noch einen hohen Gewinn von 174 Millionen, wobei dieser auch dank dem Verkauf einer Beteiligung so hoch ausgefallen war. 
Das Betriebsergebnis auf Stufe Ebit beträgt für Aevis Victoria minus 23,3 Millionen,  nach einem Plus von 179 Millionen Franken im Jahr zuvor. Kein Wunder, dass Aktionäre bei diesen Umständen erneut auf eine Dividende verzichten müssen. 
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