Spitalverbund warnt vor «Fiasko»

Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde stützt die umstrittene Strategie der Regierung. Und er präsentiert tiefrote Zahlen.

, 24. Januar 2020 um 10:08
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Die St. Galler Spitäler sind in einer finanziellen Schieflage. Die Spitalverbunde, in denen wiederum die vier regionalen Verbunde zusammengeschlossen sind, warnen vor einer weiteren Zuspitzung. Wie sie in einer Mitteilung schreiben, schrieben alle vier Verbunde im zu Ende gegangenen Jahr rote Zahlen. Und auch das Budget für das Jahr 2020 ist ein tiefrotes. Unter dem Strich wird mit einem Minus von 30 Millionen Franken gerechnet.

«So kann es nicht weitergehen».

Ohne Massnahmen drohe gar ein strukturelles Defizit von jährlich 70 Millionen Franken, so der Spitalverbund. Der Verwaltungsrat unterstützt in seiner Stellungnahme deshalb die Regierungsvorlage zur Spitalstrategie mit vier Mehrspartenspitälern. Diese Strategie ist umstritten - und löst Ängste aus. So kämpfen die Standortgemeinden der von der Schliessung bedrohten Spitälern vehement gegen die Strategie.
Der Verwaltungsrat der Spitalverbunde kommt derweil nach einer «gründlichen Überprüfung und Abwägung» zum Schluss, dass es dringend solche strategisch-strukturelle Massnahmen brauche. Er wählt dazu klare Worte: «So kann es nicht weitergehen». Ein Fiasko drohe.

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