Spital erzielt Ebitda-Marge von über zehn Prozent

Das Spital Limmattal schliesst das vergangene Geschäftsjahr trotz Corona-Pandemie deutlich über dem budgetierten Verlust ab.

, 29. April 2021 um 12:25
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Jedes Spital wurde im vergangenen Pandemie-Jahr auf die Probe gestellt. Während grosse Spitäler wie das Basler Unispital (USB) grosse Verluste für das Jahr 2020 melden müssen, gibt es auch einzelne Häuser, die das Krisenjahr finanziell gut gemeistert haben. 
Eines dieser Spitäler ist der Spitalverband Limmattal mit Thomas Brack als Direktor. Der Umsatz lag bei 205 Millionen Franken, sieben Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Der coronabedingte Ertragsausfall aus der ersten Welle hielt sich laut Spital im Spital in Grenzen, Liquiditätsprobleme wie in anderen Spitälern gab es so gut wie keine.  

Ebitda-Marge: Wichtige Marke übertroffen

Während sich die ambulanten Patientenkontakte sowie die Geburtenrate deutlich steigerten, waren einzig die stationären Fallzahlen «etwas» rückläufig. Diese konnten jedoch vom höheren Case Mix Index (CMI) mehr als kompensiert werden, wie der Spitalverband mitteilt. 
Unter dem Strich weist das Spital mit rund 190 Betten im Akutbereich und über 120 in der Langzeitpflege trotz der Pandemie Strich ein «ausserordentlich erfreuliches» Resultat aus. Aufgrund des vor rund zwei Jahren eröffneten Spital-Neubaus wäre ein weiteres Verlustjahr vorgesehen gewesen. 
Entgegen dem budgetierten Verlust von 3.5 Millionen Franken konnte das Spital, das Pflegezentrum und der Rettungsdienst ein Gewinn von 3.5 Millionen Franken erzielen. Mehr noch: Die wichtige Ebitda-Marge steigerte das Spital sogar auf branchenhohe 11.2 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte diese mit 9.4 Prozent noch unter der wichtigen Marke von zehn Prozent gelegen. 

Das Erfolgsrezept des Spitaldirektors

Nicht nur das Akutspital konnte ein Gewinn von 2,2 Millionen Franken erzielen, auch in den Bereichen «Rettungsdienst» und «Pflegezentrum» wurden die budgetierten Werte übertroffen. Der Gewinn hat sich beim Rettungsdienst im Vergleich zum Vorjahr beinahe verfünffacht und liegt nun bei über 850'000 Franken. Und der budgetierte Verlust des Pflegezentrums von rund 176'000 Franken ergab schlussendlich ein Gewinn von einer halben Million Franken. 
«Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht das Jahr der grossen Herausforderungen», sagt Thomas Brack. Alle Mitarbeitenden seien überdurchschnittlich flexibel und untereinander ausserordentlich hilfsbereit gewesen, fügt der Spitaldirektor hinzu. «Nur dank ihnen stehen wir heute mit einem so positiven Ergebnis da», so Brack weiter. Das Spital hat seinen Mitarbeitenden in diesem Zusammenhang 100 Franken Guthaben für das Spital-Restaurant und 500 Franken Bonus ausbezahlt. 
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