Spital Davos: Kann der Österreicher das Ruder herumreissen?

Ab heute ist Daniel Patsch der neue Chef im hochdefizitären Spital Davos. Es wird interessant sein zu beoachten, wie er das «unrentabelste Spital der Schweiz» auf eine gesunde Basis stellen will.

, 1. November 2018 um 17:01
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Das Interregum von Marco Oesch ist abgeschlossen. Der Leiter des Departements Services des Kantonsspital Graubünden gab am heutigen 1. November 2018 die operative Leitung des Spitals Davos ab. Medinside berichtete.
Wie das Spital Davos heute erneut mitteilte, wird Oesch stufenweise wieder in seine angestammte Aufgabe als Leiter des Departementes Services am Kantonsspital Graubünden zurückkehren, der Spital Davos AG aber weiterhin beratend zur Verfügung stehen.

44-jähriger Österreicher

Beim neuen Chef handelt es sich um Daniel Patsch, einen 44-jährigen gebürtigen Österreicher, der seit 2014 in der Schweiz lebt und in der Medienmitteilung als «profunden Kenner des Gesundheitswesen» bezeichnet wird. Sein bisheriger Werdegang wurde an dieser Stelle bereits beschrieben.
Es wird interessant sein zu beobachten, wie weit es Daniel Patsch gelingen wird, das defizitäre Spital zurück auf eine gesunde Bahn zu bringen. Mitte Februar teilte die Spital Davos AG mit, dass man sich von Direktor Hans-Peter Wyss per sofortiger Wirkung trennt - «im Zuge einer strategischen Neu-Positionierung».
Wyss war bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und die Probleme beim Namen zu nennen. «Ewig kann das so nicht weiter gehen», erklärte er im Februar letzten Jahres in einem Interview mit Medinside.

«Das unrentabelste Spital der Schweiz»

Hans-Peter Wyss nahm damals Stellung zu einer Studie der Zürcher Ratingagentur Independent Credit View, wonach das Spital Davos das unrentabelste Spital der Schweiz sei. Er sagte damals, in Anbetracht des vorgegebenen Leistungsauftrags und der vorgegebenen Tarifen habe das Spital ein strukturelles Defizit von 2 Millionen Franken.
Die Eigentümerin, die Gemeinde Davos, müsse einen Entscheid fällen, wie man mit dem Spital verfahren wolle, wie das Defizit gedeckt werden soll, so Wyss weiter. «Es braucht ein politisches Bekenntnis, das in einem Frankenbetrag sichtbar wird.»
Auf dieses politische Bekenntnis wartet die Öffentlichkeit bis heute. 
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