Solothurner Spitäler: So viel beträgt die Höchstvergütung

In einer Antwort auf einen Vorstoss gibt der Solothurner Regierungsrat nun die höchste Gesamtvergütung eines einzelnen Kaderarztes der Spitäler an.

, 23. Oktober 2018 um 07:00
image
  • spital
  • lohn
  • solothurner spitäler
Die Solothurner Regierung befürwortet die öffentliche Bekanntgabe der Lohn- und Entschädigungsstrukturen aller Spitäler. Sie sei aber letztlich Sache jedes einzelnen Spitals und habe unter Berücksichtigung des Datenschutzes zu erfolgen, schreibt die Regierung am Montag. Anlass war eine Interpellation von SVP-Kantonsrätin Stephanie Ritschard, in der es um Transparenz bei den Löhnen für Kaderärzte ging.
Die Antwort der Regierung enthält auch Angaben zum bestverdienenden Kaderarzt der Solothurner Spitäler (soH). Es sind 886'710 Franken – bestehend aus Gesamtlohn, Leistungsbonus, Honorare aus Zusatzversicherungen sowie Praxishonorare. Als die Solothurner Spitäler den Betrag im Jahr 2013 letztmals publizierten, lag dieser bei 567'000 Franken. Somit ist er innerhalb von fünf Jahren um mehr als 50 Prozent angestiegen.

Keine honorarbasiertes Lohnsystem mehr

Entschädigungssysteme, die sich an Honoraranteilen orientieren, setzen für den Regierungsrat grundsätzlich falsche Anreize bezüglich Mengenausweitung. Und «mengenbezogene Anreize sollten gesamtschweizerisch sowohl für den OKP-Bereich als auch für den Privatversicherungsbereich auf der Basis einer klaren Rechtsgrundlage beseitigt werden». Bei den Honoraren erhalten Chefärzte und Leitende Ärzte im Schnitt 165'000 Franken, Ärztinnen 139'000 Franken.
Die Solothurner Spitäler sind derzeit daran, die veralteten Allgemeinen Anstellungsbedingungen durch neue, den heutigen Gegebenheiten auf dem Gesundheitsmarkt besser Rechnung tragende Anstellungsbedingungen zu ersetzen, schreibt die Regierung weiter. Dazu gehöre auch ein Lohnsystem ohne honorarbasierte Lohnsysteme. Derzeit laufen Gespräche mit Chefärzten sowie Leitenden Ärzten.

Deckelung muss für alle Spitäler gelten

Weiter ist die Solothurner Regierung grundsätzlich der Ansicht, dass eine allfällige Lohndeckelung für alle Spitallistenspitäler der Schweiz gelten sollte. Dabei sei allerdings nicht auszuschliessen, dass ein gesetzlich verankerter Maximallohn von z.B. 700'000 Franken wie er im Spitalverbund Kantonsspital St. Gallen gelte, auch zu «Begehrlichkeiten führen könnte». Die Regierung hält aber auch fest, dass es sich bei der Ärzteschaft um einen speziellen Markt handelt, dem sich auch die soH nicht entziehen könne. 

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

image

Unispital Zürich: Das ist die neue Klinikdirektorin der Nephrologie

Britta George wechselt vom Universitätsklinikum Münster zum Universitätsspital Zürich (USZ).

image

Neue Chefärztin für die Klinik Susenberg

Chefärztinnenwechsel in der Privatklinik Susenberg: Anna Georgi wird Chefärztin der Klinik und übernimmt noch eine weitere Funktion.

image

Sofortige Erweiterung von Herzkranzgefässen nach Infarkt bietet klare Vorteile

Die Ergebnisse einer neuen Studie des Universitätsspitals Zürich könnten nicht nur die klinische Praxis beeinflussen, sondern auch volkswirtschaftliche Auswirkungen haben.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.