«Simone Hofer, Chirurgin und Mutter: Geht das überhaupt?»
Simone Hofer ist Leitende Ärztin am Kantonsspital Graubünden in Chur. Die Mutter von vier Kindern erzählt im Interview, was sie an der Gefässchirurgie fasziniert.
, 4. Februar 2019 um 19:22Frau Hofer, Ihre vier Kinder sind im Alter von 7 bis 17. Jahren. Chirurgin und Mutter: Geht das überhaupt?
Schwierig, aber es scheint zu gehen: Sie sind der Beweis.
Wie meinen Sie das konkret?
Trotzdem können Sie ja nicht immer im Spital sein, oder?
90 Prozent der Gefässchirurgen sind Männer. Stellen Sie eine Trendänderung fest?
Das hat sich inzwischen verändert, oder?
Was machen denn die Frauen, die mit Ihnen das Studium in Angriff nahmen?
Zum Beispiel Telemedizin.
Eine Option war dafür ausgerechnet Gefässchirurgie. Warum auch?
Ausser bei Beinamputationen...
Ich hatte Sie unterbrochen.
Gefässchirurgie gilt als aufwendig, es gibt häufig Nachbehandlungen, Nachkontrollen, immer wieder Revisionen. Was ist reizvoll daran?
Korrigieren Sie mich: Gerade wegen der vielen Nachbehandlungen gilt die Gefässchirurgie als wenig lukrativ.
Sie sagten, die Aorta-Chirurgie fänden Sie spannend. Rund zwei Drittel der Eingriffe machen Sie endovaskulär, also durch das Gefässinnere. Warum ist das besser als über einen Bauchschnitt?
Also muss ich umgekehrt fragen: Warum wird immer noch in jedem dritten Fall der Bauch aufgeschnitten?
4 bis 7 Prozent aller Ü65 haben ein Bauchaortenaneurysma. Mit Ultraschall könnte man eine Erweiterung der Aorta leicht erkennen. Warum hat die Schweiz kein Screeningprogramm, wie England, Schweden oder die USA?
Bei Diabetespatienten und Rauchern?
Mit einer prophylaktischen Operation kann das Einreissen der Schlagader verhindert werden. Wie oft führen Sie solche Operationen durch?
Stimmt es, dass beim Riss der Schlagader die Überlebenschance nur bei 50 Prozent liegt?
Warum das?
«Teilzeit ist immer noch die Ausnahme»
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