Pflegefachkräfte sind häufiger arbeitsinvalid als Bauarbeiter

Das Pflegepersonal leidet häufiger an schweren arbeitsbedingten Erkrankungen als Bauarbeiter. Das liege an der fehlenden Prävention und den Arbeitsbedingungen, sagt ein Experte.

, 29. April 2019 um 14:29
image
  • spital
  • pflege
  • pflegeinitiative
  • arbeitswelt
  • arbeitszeiten
Sie krampfen, bauen Strassen, Hochhäuser, Staudämme und Tunnel. Die Körper von Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter sind grossen Belastungen ausgesetzt. Das wissen neben den Betroffenen nicht zuletzt die Pensionskassen. Wenn jemand wegen berufsbedingter Erkrankungen arbeitsunfähig wird, müssen diese die für Fälle von Invalidität vorgesehenen Leistungen sprechen. 
Doch inzwischen ist es nicht mehr die Gruppe der Bauarbeiter, welche arbeitsbedingt die meisten Gebrechen haben - es ist jene der Pflegefachkräfte. Das sagte der Leiter einer Rückversicherung, bei der die Schweizer Pensionskassen ihre eigenen Risiken versichern, der NZZ
Neue Entwicklung
Aufgrund von neuen Entwicklungen hätten die Pflegefachpersonen die Bauarbeiter als jene Berufsgruppe abgelöst, von der wegen Verschleisserscheinungen oder Verletzungen die meisten Personen arbeitsunfähig werden. Der Anstieg von Rücken-, Nacken- und Schulterleiden von Pflegefachpersonen habe enorm zugenommen.
Gründe dafür sind für die Pensionskassenexperten gemäss der NZZ die mangelhafte Prävention an den Arbeitsplätzen im Gesundheitswesen. Sie empfehlen, teilweise Roboter einzusetzen. Belastenden für das Pflegefachpersonal seien auch die variierend Arbeitszeiten, die Nachtschichten und die physischen Anforderungen. Auch den psychischen Erkrankungen werde zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Pflegemonitoring: Die Lage der Pflege auf einen Klick

Ein neues Tool macht die wichtigsten Daten zum Pflegeberuf greifbar – interaktiv und ganz einfach.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.