Pflege: So sind die Patienten zufrieden

Was ist Lebensqualität? Der Verband Curaviva hat dies anhand von vier Betreuungsinstitutionen erstmals wissenschaftlich untersucht.

, 4. August 2015 um 09:54
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Das Ziel jeder Pflegeinstitutionen ist es, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu erhöhen. Das Schlagwort «Lebensqualität» steht denn auch in jedem Leitbild. Was ist mit Lebensqualität jedoch genau gemeint? Und wie kann eine Institution für Menschen mit Unterstützungsbedarf ganz konkret die individuelle Lebensqualität optimieren? 
Der Verband Heime und Institutionen Schweiz Curaviva hat diese Fragen untersucht und beantwortet sie in einer «neuen, umfassenden und wissenschaftlich fundierten Lebensqualitätskonzeption», wie es heisst. In der Studie liefern Institutionen aus drei Fachbereichen in der Deutsch-, Westschweiz und dem Tessin Anwendungsbeispiele, wie sie das Konzept Lebensqualität in der Begleitungs- und Betreuungsarbeit praktisch anwenden.
Es handelt sich um diese Betriebe:


Fünf Schritte

Mit Hilfe eines Arbeitsblatts - dem so genannten LQ-Plan - wurde das Vorgehen in fünf Schritte strukturiert. Dann wurden Massnahmen realisiert und diese ausgewertet. Das Fazit der Betriebe fällt laut Curaviva positiv aus. Die Massnahmen sind zum Teil überraschend einfach: Im einen Fall reichte etwa das Anbieten von Lektüre, um die Zufriedenheit einer Pflegebedürftigen erheblich zu verbessern. 
Die Lebensqualitätskonzeption soll den «Reflexionsprozess über die Bedingungen und Inhalte von Lebensqualität sowie die Erreichung individuell ausgerichteter Zufriedenheit unterstützen». Ausserdem soll sie den Fachleuten und den Menschen mit Unterstützungsbedarf ermöglichen, Entscheidungen und Massnahmen zu treffen, welche an der individuellen Lebensqualität ausgerichtet sind. 

Studie wird ausgebaut

Die Anzahl der Case Studies soll nun fortlaufend in den drei Bereichen Menschen im Alter, Erwachsene mit Behinderung sowie Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen ausgebaut und auf der Website von Curaviva Schweiz publiziert werden. 


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