Warum dieses Spital auf sanfte «Rosskur» setzt

Katzen oder Hunde in den Korridoren von Pflegeeinrichtungen oder gar Spitälern anzutreffen, ist nicht ungewöhnlich. Ein Pferd im Spital hingegen schon.

, 1. April 2018 um 09:24
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Seit ein paar Monaten besucht ein Pferd namens Peyo Patienten in Pflegeheimen und Spitälern in ganz Frankreich. Sein Spezialgebiet: Palliativmedizin, Geriatrie, Pädiatrie und Psychiatrie. Vor kurzem hat das Therapie-Pferd ein paar Tage im Spital Calais verbracht, wie Medien aus Frankreich berichteten (etwa hier). 
Der 14-jährige Hengst wählt seine Patienten aus, indem er vor deren Zimmern anhält. Und oft seien es schwer kranke Patienten, die er besuche. Peyo verbringt fünfzehn bis zwanzig Minuten pro Zimmer, alleine mit den Patienten. Er geht bis ans Bett  – sanft und langsam. Das Ergebnis: Strahlende Augen, Tränen, Lächeln.

Das beste Pferd im Stall

Peyo besitzt laut seinem Besitzer Hassan Bochakotour eine aussergewöhnliche Empathie. So begann ein Patient, der seit Wochen nicht mehr gesprochen hatte, mit dem Pferd plötzlich über seine Gefühle zu sprechen, wird erzählt. 
«Wir haben festgestellt, dass Peyo es besser macht als wir, und das ohne Medikamente zu verabreichen», sagte Cécile Baelen, Abteilungsleiterin der Palliativstation im Spital Calais.
Für Peyo gilt stets ein strenges Hygieneprogramm: Vor dem Betreten jedes Zimmers wird er gründlich gepflegt. Der Hengst muss jeden Morgen einen Tierarzt aufsuchen. Und das 500 Kilogramm schwere Tier wurde sogar trainiert, seine Bedürfnisse auf Befehl zu erledigen.
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