Neues Herz-Reha-Zentrum im Bündnerland

In Davos bündeln Hochgebirgsklinik und Spital ihre kardiologischen Kompetenzen. Sie engagieren dafür zwei Kaderärzte von der Konkurrenz.

, 5. August 2015 um 10:42
image
Reha nach einem Herzvorfall – hier sieht die Hochgebirgsklinik Davos noch Wachstumsmöglichkeiten. Anfang September eröffnet sie das Herz Reha Davos. 
Für die neue Abteilung verbindet die Hochgebirgsklinik ihr kardiologisches Know-how mit jenem der Spital Davos AG. Die Kooperation werde beiden Institutionen zusätzliche Patienten bringen, sagte Stefan Drechsel, der Leiter Kardiologie des Spitals Davos, gegenüber der «Südostschweiz». Ohne dürfte die Zahl der Herzereignisse aufgrund der demografischen Entwicklung steigen, so Drechsel weiter.

20 neue Betten, 40 Kilometer entfernt

Bei diversen Vorfällen – Herzoperation oder Herzkatheter-Eingriff, aber auch bei Herzmuskel-Erkrankungen und Herzmuskelschwächen – sowie zur präventiven Behandlung der Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauferkrankung könne die Klinik jetzt massgeschneiderte Behandlungskonzepte anbieten, so die Mitteilung aus Davos. 
Die Hochgebirgsklinik engagierte für das neue Angebot Wilhard Kottmann als Chefarzt und Dingemann van den Berg als leitender Arzt. 
Beide Mediziner kommen von der Reha Seewis – und überhaupt tritt man in Davos mit dem neuen 20-Betten-Angebot in Konkurrenz zur Prättigauer Klinik: Immerhin hat sich auch die Reha Seewis, gut 40 Kilometer von Davos entfernt, auf Herzerkrankungen spezialisiert. 
«Das mag eine Konkurrenz sein», meinte denn auch Joseph Rohrer, der Stiftungsratspräsident der Hochgebirgsklinik Davos, gegenüber der «Südostschweiz».

«Schnell und unbürokratisch»

«Durch die enge Zusammenarbeit mit der Spital Davos AG ist künftig sichergestellt, dass Patientinnen und Patienten der Herz Reha Davos bei Bedarf schnell und unbürokratisch akutmedizinisch betreut werden können», schreiben Hochgebirgsklinik und Spital Davos in einer gemeinsamen Mitteilung.
Schliesslich werde auch eine Kooperation mit der Kardiologie des Kantonsspitals Chur angestrebt. 

Die Konkurrenz schläft nicht

Die Reha Seewis selber hat seit Anfang April einen neuen Chefarzt: Der Kardiologe Michael Coch – zuvor in Bad Nauheim – löste damals Christel Steidl-Bormann ab, welche diese Funktion seit Juni 2014 interimistisch bekleidet hatte.
Heute umfasst das Ärzteteam der Reha Seewis drei Kardiologen, einen Internisten sowie Fachärzte für Psychosomatik und Assistenzärzte. Insgesamt beschäftigt die Rehabilitationsklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Psychosomatik rund 100 Personen.
Und auch die Institution im Prättigau setzt auf Wachstum: In Zusammenarbeit mit dem neuen Chefkardiologen Michael Coch soll der Behandlungstrakt bis 2017 erweitert werden, um Raum für zusätzliche Patienten zu schaffen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Julia Hillebrandt übernimmt Leitung der Rehaklinik Wald

Zugleich bleibt die Ökonomin weiterhin CEO der Klinik Lengg.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.