Privatklinik und Regionalspital gründen neue Klinik

Die Klinik Gut und das Spital Oberengadin gründen eine gemeinsame Orthopädie-Klinik. Geplant ist eine Beteiligung von 30 Prozent und 70 Prozent.

, 2. Juli 2020 um 12:00
image
  • klinik gut
  • spital oberengadin
  • spital
  • kooperationen
  • graubünden
Die private Klinik Gut und das Spital Oberengadin wollen ab Sommer 2022 alle Patienten mit Beschwerden oder Verletzungen am Bewegungsapparat in einem neuen, gemeinsamen Zentrum im Spital Oberengadin behandeln. Dies teilen die beiden Spitäler am Donnerstag mit.
Die Absichtserklärung sieht vor, alle Orthopädie- und Traumatologie-Patienten künftig in Samedan zu behandeln. In St. Moritz hingegen soll eine gemeinsame Permanence an sieben Tage für Notfälle und Sprechstunden entstehen, aber ohne Operationsbetrieb und Bettenstation.

Keine Stellenreduktion vorgesehen

Wie die Verantwortlichen an einer Medienkonferenz in St. Moritz erklären, sind keine Stellenreduktionen und Entlassungen bei den mehr als 600 Mitarbeitenden vorgesehen. Die übrigen Behandlungsgebiete des Spitals Oberengadin, das derzeit über ungenutzte Kapazitäten verfüge, würden unverändert weiter angeboten. Ebenso soll die Tätigkeit der Klinik Gut in Nordbünden und an anderen Standorten unabhängig davon weitergeführt werden.
Zusammen wollen die Partner künftig mehr Patienten behandeln, um so die Qualität der medizinischen Behandlung, die Erfahrung und Ausbildung ihrer Mitarbeitenden und die Wirtschaftlichkeit weiter stärken. Das geplante Zentrum werde durch eine gemeinsame Gesellschaft betrieben: das Spital Oberengadin soll sich mit rund 30 Prozent und die Klinik Gut mit rund 70 Prozent an der «Klinik Gut Engadin AG» beteiligen.

Traumatologie: Kooperation statt weiterhin Konkurrenz

Das auf Orthopädie spezialisierte Privatspital hat seit mehr als 15 Jahren erfolglos in St. Moritz einen Standort für seine neue Klinik gesucht. Nun wird darauf verzichtet. Anstelle eines Ersatzstandortes will das private Bündner Spitalunternehmen nun gemeinsam mit dem Spital Oberengadin die medizinische Versorgung Südbündens mittel- und langfristig sichern.
Die geplante Permanence in St. Moritz, deren Standort noch unklar ist, könnte laut den Verantwortlichen durch Praxen und Behandlungsräume von niedergelassenen Ärzten und Therapeuten ergänzt werden, heisst es weiter. Auch eine Zusammenarbeit mit dem im Projekt «Serletta Süd» geplanten Gesundheitshotel sei möglich.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Wetzikon: Und noch ein GL-Mitglied weniger

Letzte Woche Urs Eriksson, heute Judith Schürmeyer – wieder hat ein Geschäftsleitungs-Mitglied das GZO Spital verlassen. Interimistisch übernimmt Susanna Oechslin.

image

Spital-Roboter: Science Fiction oder schon bald Normalität?

Indoor-Roboter können das Pflegepersonal entlasten und die Wirtschaftlichkeit im Spital verbessern. Semir Redjepi, Head of Robotics der Post im Interview.

image

Spital-CEO wird Präsident der Krebsliga Bern

Kristian Schneider übernimmt das Amt zusätzlich zu seiner Funktion als CEO des Spitalzentrums Biel.

image

KSOW: Stabile Patientenzahlen, höhere Erträge

Fachkräftemangel, Teuerung und starre Tarife – diese Faktoren brachten 2023 auch das Kantonsspital Obwalden in den roten Bereich.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Es braucht einen runden Tisch fürs Gesundheitswesen»

In unserer Video-Kolumne befragt François Muller Persönlichkeiten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Thierry Carrel.

image

Kantonsspital Uri: Regierung warnt vor Überschuldung

Wenn sich die Tarife erwartungsgemäss entwickeln, könnte dem KSU 2028 ein Verlust von 3,3 Millionen Franken drohen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.