Diese Ärztin holt mit «Schafhüften» einen Preis

Corinne Zurmühle hat ein Modell zur Erkennung der Hüftarthrose entwickelt. Dafür wurde die Ärztin vom Freiburger Kantonsspital (HFR) nun ausgezeichnet.

, 26. Februar 2021 um 13:06
image
  • orthopädie
  • freiburger spital
  • spital
Ein neues Modell soll helfen, Medikamente, OP-Techniken oder nicht-invasive bildgebende Verfahren bei früher Hüftarthrose zu testen. Entwickelt wurde das System von Corinne Zurmühle, Assistenzärztin in der Orthopädischen Chirurgie und Traumatologie am Kantonsspital Freiburg (HFR). 
Das Modell sei «weltweit einzigartig» zur Erkennung dieser Pathologie, teilt das Kantonsspital am Freitag mit. Zurmühles Forschungsarbeit sei ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Behandlung dieser Krankheit, die übrigens fast die Hälfte aller Hüftoperationen am HFR ausmache - eines der Spezialgebiete in Freiburg.  

Forschungsarbeiten am Tier

Die Ärztin untersuchte im Rahmen ihrer Forschungsarbeit die frühe Hüftarthrose an Schafhüften – in Zusammenarbeit mit der Muskuloskelettalen Forschungsabteilung der Universität Zürich (UZH) von Brigitte von Rechenberg. 
Im Gegensatz zu Menschen erlaube dieser Ansatz eine «beschleunigte» Beobachtung innert Wochen, was beim Menschen Jahre benötige, heisst  es. Langfristig werden dies eine präzisere, schnellere und weniger invasive Diagnose der frühen Arthrose ermöglichen, wie das Kantonsspital schreibt.
image
Moritz Tannast | Corinne Zurmühle (PD)

Grosse Ehre für das HFR

Die Forschungsarbeit von Corinne Zurmühle wurde nun mit dem «Venel-Preis» ausgezeichnet. Die mit 8'000 Franken dotierte prestigeträchtige Ehrung prämiert jährlich die beste wissenschaftliche orthopädische Arbeit einer Schweizer Institution.  
Die wissenschaftliche Studie von Corinne Zurmühle ist Teil eines mehrjährigen Nationalfonds-Projektes zur Behandlung der frühen Hüftarthrose. Die Arbeit wurde unter der Leitung von Moritz Tannast durchgeführt, Chefarzt und Professor der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des HFR.    
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

image

Unispital Zürich: Das ist die neue Klinikdirektorin der Nephrologie

Britta George wechselt vom Universitätsklinikum Münster zum Universitätsspital Zürich (USZ).

image

Neue Chefärztin für die Klinik Susenberg

Chefärztinnenwechsel in der Privatklinik Susenberg: Anna Georgi wird Chefärztin der Klinik und übernimmt noch eine weitere Funktion.

image

Sofortige Erweiterung von Herzkranzgefässen nach Infarkt bietet klare Vorteile

Die Ergebnisse einer neuen Studie des Universitätsspitals Zürich könnten nicht nur die klinische Praxis beeinflussen, sondern auch volkswirtschaftliche Auswirkungen haben.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.