Medtech-Konzern beteiligt sich an Spinoff des Unispitals Basel

Knochen schneiden per Laser: Die zum deutschen Braun-Konzern gehörende Aesculap AG steigt bei AOT in Allschwil ein.

, 4. November 2016 um 05:00
image
  • trends
  • universitätsspital basel
  • roboter
  • medizinaltechnik
Mitte September kam es zur Weltpremiere in Basel: Das Universitätsspital setzte versuchsweise einen Roboter ein, der Knochen mittels Laser schneidet. «Carlo», so der Name des Geräts, soll dereinst für sämtliche Knochenschnitte verwendet werden.
Entwickelt wurde das System von AOT, genauer: der Advanced Osteotomy Tools AG in Allschwil. Diese wiederum ist Spin-off des Universitätsspitals Basel; zu den Gründern zählten unter anderem Philippe Cattin, einst Gründer und Chef des Medical Image Analysis Center am USB, sowie Philipp Jürgens, Ärztlicher Leiter MVZ Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am USB.

«Starkes Vertrauen»

Das Unternehmen versteht sich als Pionier der Roboter-basierten Knochenchirurgie mittels «kalter» Laser-Photoablation. Nun bekommt es Verstärkung: Aesculap AG in Tuttlingen steigt bei AOT ein, und Aesculap wiederum gehört zum Pharma- und Medizinalgeräte-Konzern B. Braun Melsungen mit gut 55'000 Mitarbeitern und 6,1 Milliarden Euro Umsatz.
Aesculap beteiligte sich im Rahmen einer Finanzierungsrunde für insgesamt 11,5 Millionen Franken. Die Summe wird für den Abschluss der Entwicklung sowie für Studien und Tests verwendet, welche 2018 zur CE-Zertifizierung des «Carlo»-Systems führen sollen. 
«Diese Finanzierung zeigt starkes Vertrauen der Investoren in die AOT Technologie sowie Entwicklungs- und Markteinführungsstrategie, die anfangs eine schrittweise Integration in existierende Operationsverfahren in verschiedenen Indikationen vorsieht», sagt AOT-Verwaltungsratspräsident Erich Platzer.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

In der Schweiz leben die Menschen länger – aber kränker

Bei der Lebenserwartung schneidet die Schweiz gut ab. Aber: Besonders Schweizer Frauen erleben die Zusatzjahre bei schlechter Gesundheit.

image

Kantonsspital Baden: KI überwacht den Husten

Ein neues Gerät soll helfen, anrollende Infektionswellen zu erkennen – um früher Massnahmen einzuleiten.

image

In Zürich eröffnet erstes Longevity-Zentrum der Schweiz

Auch an der Universität Zürich und an der ETH wird zu Langlebigkeit geforscht. Krankenkassen sehen sich vor neuen Herausforderungen.

image

Das Medikament aus dem Kleiderschrank

Empa-Forschende haben Textilfasern entwickelt, die gezielt Heilmittel abgeben können.

image

Kritik am neuen Prostata-Test

Durchbruch in der Prostatakrebsprävention oder vor allem Marketing? Urologen sehen den neuen Stockholm 3-Test kritisch.

image

Studie: Unser Gesundheitswesen ist eine CO2-Schleuder

Der Gesundheitssektor verursacht fast 7 Prozent der Schweizer Treibhausgas-Emissionen. Im internationalen Vergleich steht die hiesige Branche nicht allzu sauber da.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.