KSSG meldet Erfolg in der Krebsforschung

Klinische Versuche zeigen: Ein HIV-Mittel lässt sich erfolgsversprechend im Kampf gegen das Multiple Myelom einsetzen.

, 9. Dezember 2016 um 10:38
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Die Arbeitsgruppe für Experimentelle Onkologie und Hämatologie am Kantonsspital St.Gallen sucht unter Leitung von Christoph Driessen nach alternativen Möglichkeiten, um bei Patienten mit Multiplem Myelom therapieresistente Zellen wieder empfindlich für eine Therapie zu machen.
Dabei setzen die Forscher auch darauf, bereits in anderen Zusammenhängen etablierte Medikamente für die Krebstherapie neu zu nutzen – dies zumal jene Medikamente bereits als «sicher» gelten dürfen.

Vom Laborversuch zur klinischen Bestätigung

Beim Multiplen Myelom tritt nun bei rund zwei Dritteln aller Patienten ein, dass sie auf die verfügbaren Arzneimittel nicht mehr reagieren. Auf der anderen Seite stehen die neusten Wirkstoffe den rund 2'000 Schweizer Patienten noch nicht zur Verfügung – da sie noch nicht zugelassen und/oder da sie von den Kassen nicht übernommen werden.
Das St.Galler Forschungsteam hat bereits vor einigen Jahren in Laborversuchen Nelfinavir als Medikament erkannt, mit dem man die Resistenz bei Myelomzellen überwinden kann. In einer nationalen Studie wurde nun der Einsatz des HIV-Standardmedikaments geprüft, unterstützt von der Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung SAKK. Ergebnis: bei 65 Prozent der Probanden konnte nachgewiesen werden, dass sie auf die Nelfinavir-Therapie ansprachen. Diese Wirksamkeit war weit höher als die neuen Medikamente der nächsten Generation.
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Christoph Driessen in «Puls»
Zum Thema und zu diesem Fall: «Krebsmedikamente – Aus altbekannt und günstig wird teuer», Beitrag in SRF «Puls», Erstausstrahlung: 5. Dezember 2016. Dauer: 5:21 Minuten.
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