Kantonsspital Graubünden verzeichnet ein neues Allzeithoch

Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) schaut auf ein Rekordjahr mit starker Umsatzzunahme zurück – und mit viel Zuversicht in die Zukunft.

, 21. April 2022 um 07:52
image
  • spital
  • kantonsspital graubünden
  • jahresabschluss 2021
Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) blickt bei der der Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten auf ein neues Allzeithoch zurück. Die Anzahl stationärer Patienten nahm um 9,4 Prozent auf über 18'870 zu, bei den ambulanten Fällen war sogar eine Zunahme um 51,2  Prozent zu verzeichnen. Von den insgesamt knapp 138'650 ambulanten Fällen stammen über 49'330 aus dem Covid-Testcenter. 
Mit dieser starken Zunahmen verbesserte sich auch der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 46 Millionen Franken auf 412 Millionen Franken. Die Fallzahlen haben zwar insgesamt Rekordwerte erreicht, die Pandemie verursachte aber weiterhin erheblichen Zusatzaufwand, sagt Hugo Keune, der seit August 2021  das Spital als neuer Direktor leitet. 
image
Quelle: Kantonsspital Graubünden
Auf Stufe Unternehmensergebnis resultiert unter dem Strich dennoch ein Gewinn von 9,6 Millionen Franken. Im Vorjahr musste das Spital noch ein Verlust von 1,3 Millionen Franken hinnehmen. Die Ebitda-Marge liegt mit 7,2 Prozent unter den Jahren vor der Pandemie. Im Jahr 2019 hatte diese noch bei 10,7 Prozent gelegen. 

Wichtige Weichen gestellt

Das Kantonsspital stellt gemäss eigenen Aussagen mit zwei wichtigen strategischen Entscheiden weitere Weichen für die Zukunft. Zum einen mit dem Kauf der privaten Klinik Gut mit über 270 Mitarbeitenden und zum anderen mit dem geplanten Betrieb des Spitals Walenstadt im Nachbarkanton St.Gallen. Dort will das Spital nächstes Jahr Viszeral- und Unfallchirurgie, Orthopädie, Allgemeinmedizin, Akutgeriatrie, Palliative Care und Dialyse sowie allgemeine Frauenmedizin ohne stationäre Geburtshilfe anbieten.
Die Übernahme des Spitals hat Modellcharakter, weil sie eben schon heute die künftige Entwicklung auf dem Gesundheitsmarkt vorwegnimmt, wie Stiftungsratspräsident Martin Schmid sagt. Das KSGR verstehe seine Rolle als Zentrumsspital über die Kantonsgrenzen hinaus. Die Zukunft liegt nach seiner Auffassung in solchen Netzwerken eines Betreibers mit mehreren Standorten und nicht einer reinen Zentralisierung.  
Jahresbericht 2021 Kantonsspital Graubünden
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.