Um Ängste abzubauen und um Frauen aufzuzeigen, dass man trotz Brustkrebs passende und schöne Bademode und Dessous tragen kann, organisiert das Brustzentrum Aargau kommende Woche eine Modeschau. Das Zentrum wird von der Gynäkologin Cornelia Leo geleitet und ist eine Kooperation zwischen dem Kantonsspital Baden (KSB) und dem Spital Muri.
Die Modeschau verfolgt gemäss Mitteilung das Ziel, Ängste abzubauen und den betroffenen Frauen den Weg zurück in den Alltag zu ebnen. Die medizinische Genesung und Nachkontrolle sei die eine Seite, sagt Brustkrebs-Expertin Cornelia Leo. «Die seelische Verarbeitung einer Brustkrebs-Erkrankung ist die andere.»
Badibesuch als mentale Herausforderung
«Unsere Models sind Frauen, die den Brustkrebs überwunden haben und nun anderen Betroffenen Mut machen wollen, sich weiblich zu kleiden», sagt Bea Kiener von der Firma Amoena, die mit dem Brustzentrum die Modeschau organisiert.
Viele Frauen haben Cornelia Leo zufolge nach einer Brust-OP zunächst Hemmungen, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. «Ein simpler Badibesuch kann eine grosse mentale Herausforderung darstellen», sagt die Professorin und Brustzentrum-Leiterin.
Neues Körpergefühl entdecken
Rund 70 bis 80 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen können so operiert werden, dass die Brüste erhalten bleiben. Aber Operations-Narben oder Grössendifferenzen zwischen den Brüsten können für ein neues Körpergefühl sorgen, mit dem die Frauen erst leben lernen müssen.
Wie ist das KSB auf diese Idee gekommen? Sprecher Omar Gisler: «Wir wollten mal neue Wege gehen und haben uns gefragt, ob man auch etwas Anderes als die üblichen Vorträge zu medizinischen Themen, in diesem Fall Brustkrebs, machen könnte.» Als sich die KSB-Verantwortlichen sich mit diesen Fragenstellung beschäftigten, tauchte irgendwann die Idee einer Modeschau auf.