Implantationen: Rückgang im Pandemie-Jahr blieb aus

Die Zahl der Hüft- und Knieimplantationen blieb im Jahr 2020 konstant. Im dritten Quartal gab es zudem Nachholeffekte, wie die neuesten Datenauswertungen zum Implantatregister «Siris» zeigen.

, 7. Dezember 2021 um 08:00
image
Aufgrund der Covid-19-Pandemie durften Spitäler und Kliniken im Pandemie-Jahr 2020 während mehreren Monaten keine Wahleingriffe durchführen. Dies wirkte sich auch auf die Zahl der Hüft- und Knieimplantationen aus, wie aus den neuesten Daten zu Hüft- und Knieimplantationen in der Schweiz hervorgehen. 
Nahm die absolute Zahl der Eingriffe seit 2013 jährlich im Durchschnitt um 2,5 Prozent zu, blieb sie 2020 konstant, teilt die Siris Stiftung und der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) mit.
image
Screenshot ANQ

Instrument des kontinuierlichen Lernens

Neben dieser Stagnation zeige sich zudem ein verändertes saisonales Muster: Auffällig seien insbesondere der Rückgang der Fallzahlen von drei bis sechs Prozent im zweiten und die Nachholeffekte im dritten Quartal 2020. Der befürchtete massive Rückgang der Eingriffe blieb jedoch aus.
Seit 2012 sind alle Schweizer Spitäler verpflichtet, ihre Hüft- und Knieimplantationen im Implantatregister Siris zu erfassen. Bis Ende 2020 registrierten sie 310'000 Hüft- und Knieimplantationen und über 35'000 Folgeeingriffe. Das Register soll der Fachgesellschaft, den Prothesenherstellern und der Ärzteschaft als Instrument des kontinuierlichen Lernens dienen. 

  • Kurzfassung – Siris Report 2021 Jahresbericht Hüft- und Knieimplantate 2012–2020

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Vom Spital Uster zum Chefarzt in Schaffhausen

Severin Meili übernimmt die Funktion als Chefarzt Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats am Kantonsspital Schaffhausen.

image

Föderation der Schweizer Psychologen erhebt beim BAG Beschwerde gegen Santésuisse

Grund für die Beschwerde: Der Krankenkassenverband weigert sich, die Leistungen von Psychotherapeuten in Weiterbildung zu übernehmen. Das gefährde den Beruf.

image

Kantonsspital Graubünden holt Topshot der Orthopädie

Das Kantonsspital Graubünden legt die Unfallchirurgie und Orthopädie zu einer Klinik zusammen. Der neue Chefarzt ist auch bereits bestimmt.

image

Ärztin soll mehrere hunderttausend Franken zurückzahlen

Eine Psychiaterin hat den Krankenkassen offenbar viel zu hohe Rechnungen gestellt. Nun soll die auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Medizinerin zur Kasse gebeten werden.

image

Santésuisse stellt sich erstmals offiziell hinter Tardoc

Santésuisse, Curafutura und die Ärztevereinigung FMH haben ein neues Tarifbüro gegründet. Jetzt wollen die Verbände gemeinsam den neuen Tarif entwickeln.

image

Umdenken von Betriebsmodellen zur Verbesserung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

Terumo und Alcon haben ihre Systeme umgestaltet, um abteilungsübergreifende Verbindungen zu schaffen und sich auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in jeder Phase des Produktlebenszyklus zu konzentrieren.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.