Im Spital Limmattal sinkt der Case-Mix-Index

Das Spital Limmattal verzeichnete im zurückliegenden Jahr einen abnehmenden Case-Mix-Index. Das sei kein negatives Zeichen, heisst es bei der Spitalleitung auf Anfrage.

, 5. Mai 2017 um 06:16
image
  • spital
  • spital limmattal
  • jahresabschluss 2016
Am 26. April 2017 gab das Spital Limmattal in einem Communiqué erste Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr bekannt. Es kommunizierte ein Wachstum von 5,6 Prozent für den stationären Bereich. Wie sich der ambulante Bereich entwickelte, ging aus dem Communiqué nicht hervor. Ein Blick in den Geschäftsbericht des Vorjahres bringt jedoch zu Tage, dass 2016 weniger Patienten ambulant behandelt wurden als im Jahr zuvor.

Der stationäre Bereich wächst stärker als der ambulante

Doch die Spitaldirektion erklärt auf Anfrage, dass man im Geschäftsjahr 2016 neue Grundlagen für die Erhebung von Patientenzahlen eingeführt habe. Im Zuge dessen sei unter anderem die Patientenzahl 2015 neu bemessen worden. Dies mit dem Resultat, dass nicht nur der stationäre, sondern auch der ambulante Bereich ein Wachstum erzielte, wenn auch nur ein bescheidenes von 2.1 Prozent.
image
Starkes Wachstum im stationären, weniger starkes Wachstum im ambulanten Bereich ist nicht unbedingt das, was man aufgrund des medizinischen Fortschritts erwarten würde. Das hat normalerweise einen abnehmenden Case-Mix-Index zur Folge. Beim Spital Limmattal ist das auch tatsächlich der Fall ist.
Die Spitalleitung erklärt jedoch, dass der Case-Mix-Index aufgrund verschiedener Faktoren gesunken sei: Katalogeffekt, weniger sehr schwere IPS-Patienten, Kurzliegenabzüge. «Ein sinkender CMI ist kein negatives Zeichen», heisst es. Der CMI müsse zu den Strukturen eines Spitals passen.

Erfreulich hohe EBITDA-Marge

Definitiv kein schlechtes Zeichen ist diese Entwicklung für die finanziellen Aussichten. Die EBITDA-Marge stieg von hohen 11,8 auf noch höhere 12 Prozent. Das sind gute Voraussetzungen für die Finanzierung des Neubauprojekts LimmiViva. Das Spital Limmattal hat zu diesem Zweck vor vier Jahren auf dem Kapitalmarkt eine Anleihe von 100 Millionen Franken aufgenommen - als erstes öffentliches Spital nota bene. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.

image

«Die Spitäler sind selber schuld»

Santésuisse-Präsident Martin Landolt über defizitäre Spitäler, den Tardoc-Streit, ambulante Pauschalen und unnatürliche Kooperationen.