IBM Watson als letzte Hoffnung der Ärzte

Der Superrechner diagnostizierte eine sehr seltene Form von Leukämie. Er brauchte dafür gerade mal 10 Minuten.

, 9. August 2016 um 08:39
image
  • forschung
  • diagnose
  • e-health
  • trends
Ärzte der Universitätsklinik Tokio diagnostizierten bei einer 60-jährigen Patienten «akute myeloische Leukämie» und behandelten sie für mehrere Monate mit zwei Krebsmedikamenten, die bei dieser Erkrankung als wirksam gelten.
Die Behandlung blieb aber ohne Erfolg. Die Onkologen wussten nicht warum. Geholfen hat ihnen dann offenbar die künstliche Intelligenz von IBM, wie zahlreiche internationale Medien nun berichten (zum Beispiel hierhierhier, hier oder hier)

Daten von 20 Millionen Studien

Der Supercomputer Watson verglich die genetischen Daten der Patientin mit 20 Millionen klinischen Krebsstudien. Nach gerade mal zehn Minuten spuckte Watson eine sehr seltene Form von Leukämie aus und empfahl daraufhin eine andere Therapie. 
Diese schlug an. Laut den Ärzten hat das Computerprogamm der Patientin damit wahrscheinlich das Leben gerettet.
Neben IBM arbeiten mehrere Firmen daran, die Stärken der Künstlichen Intelligenz (AI) für die Diagnose von Krankheiten zu nutzen. So entwickelten Forscher der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) einen Algorithmus, der Krebszellen in einer Blutprobe erkennen kann. 
Das Unternehmen Babylon wiederum präsentierte vor kurzem eine Künstliche-Intelligenz-System namens Check. Dieses könnte beispielsweise in der Notfallstation zum Einsatz kommen und die Erstdiagnose bei Patienten übernehmen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Compassana ist holprig gestartet

Die E-Health-Anwendung hat Startschwierigkeiten. Es treten Probleme wie Registrierungs- und Anmeldefehler auf.

image

Brustkrebs-Screening im Alter birgt Risiko von Überdiagnosen

Eine Studie der Yale Medical School zeigt: Bei Frauen ab 70 Jahren, die eine Mammographien erhielten, wurden häufiger gesundheitlich unbedenkliche Tumore diagnostiziert als bei Frauen, die nicht an der Früherkennung teilnahmen.

image

Aargau will Med- und Health-Tech auf neues Niveau heben

Mit einem Projekt setzen das Kantonsspital Baden, die Stadt Baden und der Kanton Aargau neue Impulse für Innovationen in Medizin und Gesundheitstechnologie.

image

Medfluencer – Selbstinszenierung oder Wissensvermittlung?

Medfluencer, zusammengesetzt aus Mediziner und Influencer, fluten die Social-Media-Kanäle. Manchen kostet der missglückte Auftritt den Job.

image

Austausch kann ärztliche Fehlerrate reduzieren

Eine Studie zeigt, dass der Austausch innerhalb von Ärzte-Netzwerken dabei helfen kann, Diagnose- und Behandlungsfeh­ler zu vermindern.

image

ETH bekämpft Blasenentzündungen mit Hilfe von Viren

Forschende der ETH Zürich entwickeln neuartige Phagentherapie gegen Antibiotika-Resistenzen bei Blasenentzündungen.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.