Hoffnung für von Schliessung bedrohtes Spital

Die SP sammelt Unterschriften für ein Referendum, um das Ende des Spitals Wattwil abzuwenden.

, 11. Dezember 2020 um 07:45
image
Mit 78 Prozent hatten die St. Galler Stimmberechtigten 2014 dem Ausbau des Spitals Wattwil zugestimmt. Nun, 6 Jahre später, hat das Kantonsparlament beschlossen, das Akutspital zusammen mit weiteren Regionalspitälern zu schliessen. Dagegen regt sich jetzt Widerstand. 
Die SP will das Referendum ergreifen. Konkret will sie jenen vor Kurzem gefällten Entscheid vors Volk bringen, der die 2014 beschlossene Finanzierung des Spitalausbaus ausser Kraft setzt. Von den damals beschlossenen Ausbauschritten am Standort Wattwil wurden erst zwei von drei umgesetzt.
Für das Toggenburg habe das Spital eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, sagt SP Sekretär Guido Berlinger-Bolt gegenüber «Medinside». Die rurale Randregion habe zudem Mühe, genügend niedergelassene Ärztinnen und -ärzte zu finden - ohne das Spital werde dies noch schwieriger. 

Was passiert an den anderen Standorten?

Wieso ergreift die SP das Referendum nur beim Spital Toggenburg - schliesslich sollen auch die Spitäler in Altstätten, Rohrschach und Uzwil geschlossen werden? Berlinger-Bolt erklärt dies damit, dass sich nur im Toggenburg eine starke lokale Bewegung gebildet habe, die gegen den Schliessentscheid kämpft. 
Gemäss Informationen von «Medinside» prüfen an manchen anderen Standorten Privatpersonen, ebenfalls ein Referendum zu ergreifen. Auf kantonaler Ebene will zudem eine Initiative alle bestehenden Spitäler erhalten.
Für ein Referendum zum Spital Wattwil müssen nun innert 40 Tagen 4000 Unterschriften zusammen kommen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.